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"Der Hausärztliche Notdienst bietet eine klare und gute Versorgung"

Jennifer Wiesmüller, 22.09.2025 07:31

RIED/BEZIRK PERG. Seit Juli 2025 gelten in Oberösterreich neue Regelungen für den Hausärztlichen Notdienst. Bezirksärztevertreter Dr. Benedikt Krebs informiert im Tips-Gespräch darüber, wie das neue System im Bezirk Perg funktioniert.

  1 / 2   Der hausärztliche Notdienst sichert die Versorgung der Bevölkerung im Bezirk Perg. (Foto: xyz+/stock.adobe.com)

Seit dem Jahr 2013 gibt es im Bezirk Perg einen Hausärztlichen Notdienst (HÄND). „Der HÄND bietet eine klare und gute Versorgung der Menschen über die Ordinationszeiten am Abend sowie an Feiertagen und Wochenenden“, erklärt Dr. Benedikt Krebs. Er ist Bezirksärztevertreter für Perg und Gemeindearzt in Ried in der Riedmark.

Mit Juli 2025 wurde der HÄND umstrukturiert. Neu ist vor allem, dass Hausärzte zu HÄND-Diensten nicht mehr zwingend verpflichtet werden, sondern diese teilweise auf freiwilliger Basis stattfinden. Ziel dieser Änderungen sei es, das Berufsbild des Hausarztes mit Kassenvertrag attraktiver zu machen. „Dies ist wichtig, um die nachfolgende Generation für diesen Job zu begeistern, da die jungen Kolleginnen und Kollegen von der permanenten Dienstverpflichtung abgeschreckt waren“, so Dr. Krebs.

Ressourcen gezielt einsetzen

Wenn der eigene, beziehungsweise kein Kassenarzt in der Nähe, geöffnet hat, soll man die Gesundheitshotline 1450 wählen. Unter dieser Nummer wird die ärztliche Hilfe koordiniert – medizinisch geschultes Personal schätzt die Dringlichkeit der Anliegen ein und leitet die Patienten je nach Bedarf an die diensthabenden Ärzte oder direkt an die Rettung weiter. Das soll unnötige Wege in Ordinationen und Ambulanzen vermeiden und die Ressourcen gezielter einsetzen.

An Werktagen stehen – neben den im Umkreis geöffneten Ordinationen – ab 16 Uhr ein ärztlicher Telefondienst und von 19 bis 23 Uhr der HÄND-Visitendienst zur Verfügung. An Wochenenden und Feiertagen sind stets mindestens zwei Bereitschaftsordinationen im Bezirk Perg von 8 bis 11 Uhr besetzt. Von 12 bis 23 Uhr übernimmt der HÄND-Telefon- und Visitendienst die Versorgung dringlicher Fälle. Ganzjährig steht in den Nachtstunden (23 bis 7 Uhr) weiterhin der telefonische Bereitschaftsdienst zur Verfügung.

Vier Kassenarzt-Stellen im Bezirk unbesetzt

„Die oberösterreichweiten Änderungen haben dem Funktionieren des HÄNDs im Bezirk Perg nicht geschadet, die Dienste werden unverändert gut besetzt“, beruhigt der Mediziner. Generell sei die Situation der Hausärzte im Bezirk Perg aber schon seit einigen Jahren angespannt. „Aktuell ist in Perg, Schwertberg, Mauthausen und Langenstein jeweils eine Kassenstelle unbesetzt“, so der Bezirksärztevertreter. „Insgesamt sind wir aktuell 28,5 Kassenärzte für Allgemein- und Familienmedizin im Bezirk Perg.“ Das sind zwei Kassenärzte weniger als noch vor zehn Jahren. Im selben Zeitraum ist die Bevölkerungszahl im Bezirk um etwa 20 Prozent gewachsen.

„Mit dem Primärversorgungszentrum Perg beginnt sich die Situation erstmals zu entspannen. Es hat zwar eine Kollegin in Perg ihren Kassenvertrag in diesem Monat zurückgelegt, doch durch das Primärversorgungszentrum Perg konnten drei neue Kassenärzte hinzugewonnen werden“, freut sich Bezirksärztevertreter Dr. Krebs. Eine ähnlich positive Entwicklung erhofft man sich durch das neue Primärversorgungszentrum in Schwertberg.


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