Naturpark Mühlviertel stellt Artenvielfalt und Umweltbildung in den Fokus
BEZIRKE PERG/FREISTADT. Beim oberösterreichischen Naturparkgipfel in Marienkirchen an der Polsenz präsentierte sich der Naturpark Mühlviertel als Vorreiter im Naturschutz und in der Umweltbildung. Der Gipfel machte deutlich, wie bedeutend die Naturparke für ökologische Vielfalt, regionale Wertschöpfung und Bewusstseinsbildung geworden sind.
Im Naturpark Mühlviertel wurden zuletzt eine umfassende Fledermaus- und Insektenkartierung durchgeführt. Dabei konnten zwölf Fledermausarten, darunter fünf gefährdete, nachgewiesen werden. Neben dem Artenschutz liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Naturvermittlung: Jährlich nehmen mehr als 4.000 Personen an Führungen, Exkursionen und Workshops teil, die Natur und Umwelt erlebbar machen.
Netzwerk aus gelebtem Naturschutz
Seit der Gründung des ersten Naturparks in Rechberg (1996) ist das Netzwerk in Oberösterreich auf vier Naturparke mit einer Gesamtfläche von 21.225 Hektar gewachsen. Die Naturparke Mühlviertel, Obst-Hügel-Land, Attersee-Traunsee und Bauernland machen 1,77 % der Landesfläche und fast ein Fünftel der geschützten Flächen Oberösterreichs aus – ein eindrucksvoller Beweis für ihre ökologische Bedeutung. Sie verfolgen ein gemeinsames Ziel: Landschaftsschutz, Umweltbildung, regionale Entwicklung und sanften Tourismus miteinander zu verbinden. Naturschutz-Landesrat und LH-Stv. Manfred Haimbuchner betonte die besondere Rolle der vier oberösterreichischen Naturparke: „Unsere Naturparke sind Herzstücke des Naturschutzes in Oberösterreich. Sie verbinden ökologische Verantwortung mit regionaler Wertschöpfung und Bewusstseinsbildung. Diese Arbeit verdient höchste Anerkennung und bestmögliche Unterstützung.“
Die Naturparke profilieren sich besonders als Bildungsorte. Über Naturpark-Schulen und -Kindergärten werden jährlich tausende Kinder für Natur und Umwelt begeistert. Projekte wie „Vom Wassertropfen zur Flussperlmuschel“ (Bad Zell) oder“Wasser voller Leben“ (Attersee-Traunsee) zeigen, wie Naturvermittlung konkret gelingt. Darüber hinaus bieten Naturschauspiel-Programme, Exkursionen und Workshops einzigartige Naturerlebnisse für Jung und Alt.
Herausforderungen wachsen
Trotz großer Erfolge stehen die Naturparke vor Herausforderungen. Steigende bürokratische Anforderungen und stagnierende Budgets erschweren die tägliche Arbeit. Vertreter der Naturparke forderten beim Gipfel daher klare politische Unterstützung und einfachere Strukturen.
Der Rechberger Johann Thauerböck, Präsident des Verbandes der Naturparke Österreichs, betonte beim Gipfel: „Naturparke sind Brücken zwischen Schutz und Nutzung, zwischen Mensch und Natur. Mit der richtigen Unterstützung können sie zu zentralen Akteuren im europäischen Naturschutz werden.“
Der Naturpark Mühlviertel zeigt eindrucksvoll, wie Engagement und regionale Zusammenarbeit ökologische und gesellschaftliche Wirkung entfalten können – von Artenschutzprojekten bis hin zur Umweltbildung für die nächste Generation.
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