Die Rückkehr der Fische durch die Renaturierung des Poneggenbachs
SCHWERTBERG. Der Natur etwas zurückgeben: Mit der Renaturierung des Poneggenbachs sollen Flora und Fauna wieder ansteigen und auch der Mensch seine Erholung finden.
In der ersten Gemeinderatssitzung in Schwertberg nach den Wahlen war ein wichtiger Tagesordnungspunkt die Renaturierung des Poneggenbachs. Nachdem es im Sommer der Gemeinde gelungen ist, mithilfe des Gewässerbezirkes Linz die Renaturierung des Poneggenbaches zur Planung auszuschreiben, konnte in der Sitzung am 25. November bereits das Planungsbüro PlanGO mit den Detailplanungen beauftragt werden. Der Umweltausschuss unter der Leitung von Andreas Karlinger (ÖVP) und seinem Stellvertreter Rainer Gradl (Grüne) wird das Projekt nun speziell begleiten.
Gemeinsame Entwicklung
„Nächstes Jahr beginnt die Planungsphase unter Einbeziehung der Grundeigentümer und Bevölkerung. Die Gemeinde möchte mit den Grundeigentümern in einem guten Willen und mit guten Absichten zusammenkommen. Wir wollen das alle gemeinsam entwickeln. Das hat auch bereits in der Vergangenheit gut funktioniert, wie wir am Beispiel Retentionsbecken sehen konnten“, sagt Schwertbergs Bürgermeister Max Oberleitner auf Tips-Nachfrage.
Naherholung
Ziel ist, dem Poneggenbach von der Mündung beim ASKÖ-Tennisplatz bis zur Firma Praher mehr Platz und seine Natürlichkeit zurückzugeben. Gesprochen wird dabei von einer Länge von 1,3 Kilometer. Es werden neue Sträucher und Bäume gepflanzt und ein Spazierweg errichtet.
Außerdem verbessert sich die Wassergüte und die erhöhte Strömungs- und Fließgeschwindigkeit reguliert künftig den Bach besser. „Wenn die Staustufen wegkommen entwickelt sich auch der Fischbestand im Poneggenbach wieder in die richtige Richtung“, so der Ortschef. Ein weiterer Pluspunkt ist der zusätzlich Hochwasserschutz. „Der Schutz für ein 100-jähriges Hochwasser ist bereits jetzt gegeben, aber wenn wir dem Bachbett noch mehr Raum und Platz geben, dann gibt es keine Hochwassergefahr mehr“, wie Oberleitner im Tips-Gespräch sagt. Gesamt soll das Projekt etwa eine Million Euro kosten. Oberleitner wird hier die Bundesförderung von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) für die Renaturierung von Bächen und Flüssen beantragen.
Rückblende
Der Schwertberger Ortschronist Othmar Wandl berichtet, dass der Poneggenbach von 1933 bis 1935 als Arbeitsbeschaffungsprogramm von damals dutzenden Arbeitslosen errichtet wurde. Der Poneggenbach führte einst durch das Machland und mündete in Sebern in die Aist. Insgesamt 272.000 Arbeitsstunden wurden aufgewendet, um das künstliche Bachbett händisch zu graben und mit Granitsteinen auszulegen bzw. zu regulieren. Umgesetzt soll die Renaturierung bis 2024 werden.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden