Wo jungen Menschen der Glaube an ihre Fähigkeiten vermittelt wird
PERG. Seit genau zehn Jahren gibt es in der Herrenstraße die Produktionsschule „17er Garage“. Jugendlichen, die Unterstützung brauchen, um am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, wird hier von einem engagierten Coaching-Team geholfen. 330 junge Menschen konnten auf diesem Weg erfolgreich in den Arbeitsmarkt integriert werden.
Nicht jeder junge Mensch, der nach absolvierter Schulpflicht arbeiten will, hat das Glück, problemlos eine Lehrstelle oder einen Job zu finden. Manche Jugendliche brauchen Starthilfe beim Einstieg ins Berufsleben. Diese bietet die Produktionsschule „17er Garage“ seit zehn Jahren mit großem Erfolg an. Mit einem multiprofessionellen Team bestehend aus Berufstrainern, Sozialpädagogen und Psychologen werden die Jugendlichen „arbeitsmarktfit“ gemacht. Eine gute Mischung aus einem wertschätzenden Miteinander und der klaren Vermittlung von im Beruf wichtigen Werten wie Verlässlichkeit und Verbindlichkeit macht das Erfolgsrezept dieser speziellen Art des Job-Coachings aus.
Verständnisvolle Ausbildner
Das schätzen auch die Jugendlichen. „Unsere Ausbildner sind sehr nett und verständnisvoll. Sie nehmen sich viel Zeit, um uns die Arbeit zu erklären. Wenn man nicht weiß, wie etwas funktioniert, kann man so oft fragen, bis man es verstanden hat – ohne dass sie ungeduldig oder genervt werden. Aber bei der Pünktlichkeit sind sie sehr genau und streng“, erzählt etwa Schüler Marcel Pree. Der Sache mit der Strenge bei Verhaltensregeln und Umgangsformen können seine gleichaltrigen Kollegen durchaus Positives abgewinnen. Man wolle hier ja schließlich nicht mit Samthandschuhen angefasst werden, sondern etwas lernen, sind sich die Jugendlichen einig.
Das sieht auch Fevzi Maksuti so. Vier der sechs Monate, die er in der Perger Produktionsschule verbringen kann (Verlängerung ist möglich) hat er schon absolviert. „Ich möchte in der verbleibenden Zeit, in der ich hier eine Ausbildung machen kann, noch Gas geben und möglichst viel über den Beruf des Metalltechnikers lernen. Hier fühlt man sich wirklich wohl und gut verstanden. Unsere Lehrer sind richtig cool.“
Froschauer: „Jungen Menschen wird Mut gemacht“
Voll des Lobes war bei der heutigen Zehn-Jahres-Feier auch der Perger Bürgermeister. „Was hier besonders gut gelingt, ist, dass jungen Menschen Mut gemacht wird“, so Anton Froschauer (VP), der auch die gute Zusammenarbeit der Produktionsschule mit Streetworkern und dem Jugendcoaching hervorstrich.
Finanziert wird die Produktionsschule „17er-Garage“, in der besonders die Zweige Gastronomie und Metalltechnik im Vordergrund stehen, vom AMS und dem Land Oberösterreich. Als Träger fungiert das OÖ Hilfswerk und das WIFI OÖ.
Coaching dauert ein halbes Jahr
Insgesamt stehen 20 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Das Jobcoaching dauert ein halbes Jahr, danach sollte eine Lehrstelle oder ein Arbeitsplatz gefunden worden sein. Dies gelingt in der „17er-Garage“ besonders oft: die Vermittlungsquote betrage über 76 Prozent, berichtete WIFI OÖ Kuratorin Doris Cuturi-Stern bei der Jubiläumsfeier.
Beeindruckt von der Arbeit des engagierten Teams der Produktionsschule Perg zeigten sich auch Spitzen der Landespolitik, wie Wolfgang Hattmannsdorfer und Max Hiegelsberger (beide VP), die sich ebenfalls als Gratulanten einstellten.
Die Wichtigkeit der Einrichtung betonten weiters der Leiter der AMS-Geschäftsstelle Perg, Stefan Gringinger, sowie WKO-Bezirksstellenleiter Franz Rummerstorfer.
Standortleiterin Datzinger: „Blicken stolz zurück und freuen uns auf die Zukunft“
Groß war die Freude auch bei Manuela Datzinger. Ihr wurde als Standortleiterin der Produktionsschule „17er Garage“ heute besonders oft die Hand geschüttelt. „Wir blicken voller Stolz auf zehn Jahre erfolgreiche Arbeit zurück und freuen uns auf die Zukunft.“
Auf diese freut sich auch Fevzi Maksuti, der die Feierlichkeiten und Ansprachen heute von der hintersten Reihe aus aufmerksam verfolgt hatte. Auf eine Zukunft als Metalltechniker bei einem tollen Betrieb. Sich auf etwas freuen und gezielt darauf hinarbeiten - auch so etwas, was er hier in der Produktionsschule gelernt hat. Von Menschen, die an ihn glaubten. Von Anfang an.
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