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Streik bei Engel in Schwertberg: "Wenn sich nichts tut, dann machen wir weiter"

Michaela Primessnig, 16.11.2023 16:24

SCHWERTBERG. In zahlreichen Produktionsbetrieben wurde am Donnerstag gestreikt, so auch bei Engel Austria in Schwertberg. Nach dem Warnstreik vergangene Woche wurde nun mit einem lautstarken Protestmarsch untermauert, dass man sich endlich Ergebnisse bei den Kollektivvertragsverhandlungen der Metallindustrie erwartet.

Protestmarsch folgten über 1.000 Mitarbeiter von Engel Schwertberg. (Foto: Primeßnig)
Protestmarsch folgten über 1.000 Mitarbeiter von Engel Schwertberg. (Foto: Primeßnig)

Während die Streiks seit der Unterbrechung der Kollektivvertragsverhandlungen für die Metalltechnische Industrie am Montagabend nun schon seit Dienstagfrüh stundenweise andauern sind in Teilen der Metallindustrie die KV-Gespräche weiter gegangen. Allerdings trennten sich die Sozialpartner der Fahrzeugindustrie und Gießereiindustrie ebenfalls ohne Ergebnis. Grund genug für die Gewerkschaften, den Druck weiter zu verstärken. Bei Engel Austria wurde am Donnerstag, wie in hunderten anderen Betrieben, die Arbeit niedergelegt. „So etwas gab es bei uns in der Form noch nie. Es zeigt einfach, dass es allen wichtig ist“, so der stellvertretende Arbeiter-Betriebsratsvorsitzende Jürgen Egelseder bewegt. „Es ist einfach genial, dass so viele mitgehen, ich hatte vorhin Tränen in den Augen.“

Über 1.000 Mitarbeiter folgten dem Protestmarsch

Über 1.000 Mitarbeiter haben sich dem Protestmarsch angeschlossen, sogar AK OÖ-Präsident Andreas Stangl ließ es sich nicht nehmen, mit den Arbeitnehmern mitzumarschieren. „Schon beim Warnstreik vergangene Woche waren rund 1.000 Beschäftigte dabei, da haben wir beschlossen, dass wir heute die Arbeit niederlegen“, so Eglseder am Rand der lauten Protestbewegung. „Wenn sich nichts tut, dann machen wir auch weiter. Die Stimmung ist gut, es geht auch nicht gegen die Firma. Das ist ganz klar. Am Montag kehren wir wieder an den Verhandlungstisch zurück.“

Wo dabei für die Arbeitnehmer-Vertretung die Schmerzgrenze liegt, da will sich der Betriebsrat nicht festlegen. „Es geht nicht nur um Prozente, sondern auch um das Rahmenrechtliche. Etwa darum, wie wir es schaffen, dass die sechste Urlaubswoche leichter zu erreichen ist. Wir hoffen, dass wir mit dem Druck, den wir jetzt machen, Bewegung in die Verhandlungen bringen“, so Egelseder.


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