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Fahrzeuglogistik-Unternehmen Hödlmayr will Anteil an Bahnverkehren bis 2030 verdoppeln

Marlis Schlatte, 17.04.2024 12:51

SCHWERTBERG. Der Fahrzeuglogistik-Spezialist Hödlmayr International blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück. Erstmals konnte der Mühlviertler Betrieb die 400-Millionen-Umsatzmarke knacken, insgesamt 1,9 Millionen Fahrzeuge wurden im vergangenen Jahr transportiert. Künftig will man Fahrzeugtransporte zunehmend auf die Schiene bringen.

  1 / 2   Hödlmayr will den Fahrzeugtransport zunehmend von der Straße auf die Schiene verlagern. (Foto: Hödlmayr)

Im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr 2022 konnte das Schwertberger Unternehmen seinen Umsatz um 40 Prozent steigern. Nach den turbulenten, unsicheren Jahren der Corona-Pandemie konnte Hödlmayr damit seinen Automobil-Produzenten, Importeuren und Händlern wieder die notwendige Stabilität vermitteln. „Wir freuen uns natürlich über diese Entwicklung. Der Erfolg ist uns aber nicht zufällig in den Schoß gefallen, sondern ist das Ergebnis einer konsequent verfolgten Strategie“, so der designierte Geschäftsführer Johannes Alexander Hödlmayr.

Mehr lesen: Langfristige Weichenstellung bei Hödlmayr - Johannes Alexander Hödlmayr steigt 2024 in die Geschäftsführung ein

Investitionen und Nachhaltigkeitsziele

Mit dem Umsatzwachstum würden auch strukturelle Anpassungen mit einhergehen, so Hödlmayr. Etwa wurden im vergangenen Jahr 100 neue Mitarbeiter eingestellt und rund 40 Millionen Euro in den gesamten Fuhrpark investiert. Dabei wurde die Anzahl der Fahrzeugtransporter auf ca. 600 und die Ganzzugsysteme auf 24 erhöht.

Um auch den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden, wurde eine neue Nachhaltigkeits-Strategie aufgesetzt. Bis 2040 will das Unternehmen CO2-neutral und bis 2050 CO2-frei werden. Für die eigene Fahrzeugflotte beschäftige man sich mit alternativen Antriebstechnologien, so CFO Robert Horvath. Etwa werde heuer der erste eigene Elektro-LKW für den Grazer Standort angeschafft.Außerdem sollen Fahrzeugtransporte zunehmend von der Straße auf die Schiene gebracht werden. Bis 2030 will das Unternehmen seinen Anteil an Bahnverkehren verdoppeln.

Internationaler Markt

Hödlmayr International ist in 16 Ländern vertreten. Die Entwicklung sei stabil und erfreulich, trotz einiger regionaler Herausforderungen. In der Ukraine etwa sei der Betrieb aufgrund des Krieges stark eingeschränkt. „In der Niederlassung in Kiew, die im Jahr 2008 gegründet wurde, versuchen wir, die Mitarbeiter*innen und ihre Familien so weit es geht zu unterstützen. Das wenige mögliche Geschäft wickeln die Kolleginnen und Kollegen mit herausragender Leistung ab. Man kann unserem Team zu ihrem Engagement und ihrem Willen nur gratulieren“, so der designierte Geschäftsführer.

Entwicklung europäischer Eisenbahnen entscheidend

In Europa werden jährlich rund 14 Millionen Neuwagen zugelassen. Diese Zahl bleibe laut Automobil-Analysten bis 2035 relativ stabil, und erhöhe sich nur leicht auf 16 Millionen Neuwagen jährlich. Hinsichtlich der Entwicklungen des Fahrzeugvertriebs zum Endkunden - traditionelles Händlernetz vs. Direktvertrieb der Automobilhersteller - sei man grundsätzlich zuversichtlich, so COO Andreas Sundl. Man bereite sich bei Hödlmayr aber auf alle Szenarien bestmöglich vor.

Bis 2025/26 sollen daher die Ganzzugsysteme von 24 auf 29 Garnituren aufgestockt werden. „Damit erhöhen wir unsere diesbezüglichen Kapazitäten auf über 300.000 transportierte Fahrzeuge pro Jahr. Ein weiterer Ausbau hängt nicht nur von unseren Kunden ab, sondern auch davon, wie sich die Stabilität der europäischen Eisenbahnen hinsichtlich Infrastruktur und Kapazitäten entwickelt“, betont Sundl.


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