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WorldSkills: Drei Medaillenhoffnungen aus dem Bezirk Perg

Karin Seyringer, 14.08.2024 15:27

SCHWERTBERG/PERG/PABNEUKIRCHEN. Von 10. bis 15. September finden im französischen Lyon die Berufsmeisterschaften WorldSkills 2024 statt, mit reger Beteiligung aus dem Bezirk Perg samt Medaillenchancen. Daumen drücken!

  1 / 4   WKOÖ-Vizepräsident Leo Jindrak mit dem Team aus Oberösterreich bei den diesjährigen Berufsweltmeisterschaften in Lyon. (Foto: SkillsAustria/Florian Wieser)

Unter die mehr als 1.500 jungen Fachkräfte unter 22 Jahren aus fünf Kontinenten mischen sich auch zehn Wettkämpfer aus Oberösterreich, die zweitmeisten aller Bundesländer nach der Steiermark (zwölf). Und darunter finden sich gleich drei „Young Professionals“ aus dem Bezirk Perg bzw. im Bezirk arbeitend.

Vize-Europameister will Titel

Lukas Frühwirth aus Schwertberg (voestalpine Stahl GmbH, Linz) will Oberösterreich mit einem Weltmeistertitel in Anlagenelektrik alle Ehre machen. Schon im letzten Jahr durfte er sich für Silber bei den EuroSkills feiern lassen. „Durch diese Erfahrung weiß ich, worauf es ankommt. Das hilft mir, mit kühlerem Kopf an WorldSkills heranzugehen – das wird sicher ein Vorteil werden“, zeigt sich Frühwirth zuversichtlich. Rückhalt und Unterstützung bekommt er von seinem Betrieb, in dem speziell für die Trainingseinheiten des jungen Anlagenelektrikers eine Lehrwerkstatt eingerichtet wurde.

Ein Interesse für Elektrik war bei Frühwirth, seit er denken kann, vorhanden. Für den Elektriker für Steuerungen und Sensorik ist das Ausprobieren und Herumtüfteln das Interessanteste am Job. „Hat man einen Fehler endlich gefunden, ist das einfach das beste Gefühl“, erzählt der Schwertberger, der an seinem Beruf auch die Vielseitigkeit schätzt. Diese spiegelt sich in auch den WorldSkills-Aufgaben wider. Der Wettkampf in Anlagenelektrik dauert drei Tage: „Zuerst bekommen wir ein mechanisches großes Projekt zugeteilt, das bedeutet: aufbauen, schrauben, Schaltkasten anfertigen. Am zweiten Tag geht es um die Verdrahtung, ums Kabelanschließen. Zum Schluss kommen Programmierung, das Zeichnen einer Visualisierung und das Entwerfen eines Schaltplans hinzu“, gibt Frühwirth Einblick.

Pabneukirchner tritt an

Auch René Steinkellner aus Pabneukirchen vom Perger Unternehmen Forstenlechner GmbH will in Frankreich beweisen, dass er Gold in der Kategorie Sanitär- und Heiztechnik verdient. „Zurzeit bin ich nicht nervös. Bis zu einem gewissen Grad kommt das sicher noch, aber das war bei den Staatsmeisterschaften auch so. Beim Bewerb selbst fällt dann aber jegliche Anspannung von einem ab und es gibt nur noch eines – Tunnelblick in Richtung Gewinnen!“ Einen handwerklichen Beruf zu ergreifen, war selbstverständlich für den jungen Sanitär- und Heizungstechniker. „Im Laufe meiner Schulzeit hatten wir mehrere Schnuppertage, auch Firmen stellten sich bei uns im Unterricht vor – ich sah mir den Beruf Maurer genauer an, bevor ich die Chance hatte, mich in der Sanitär- und Heizungstechnik auszuprobieren. Als ich den Betrieb kennenlernte, bei dem ich jetzt arbeite, war es für mich klare Sache.“ Im Bewerb wartet auf ihn die gesamte Installation eines Heizung-, Klima-, Lüftungs- und Sanitärsystems. „Wichtig sind nicht nur Genauigkeit und Geschwindigkeit – auch Improvisation ist gefragt, wenn einmal etwas nicht nach Plan läuft“, freut sich Steinkellner auf die Herausforderung. Nach den WorldSkills stehen zwei weitere Ziele an: die Meister- und die Unternehmensprüfung.

Viel Lkw-Know-how

David Weinberger aus St. Leonhard bei Freistadt, der als Lkw-Techniker im Perger Unternehmen Petschl Werkstätten aufblüht, will mit seinem Lkw-Know-how Weltmeister werden. „Lastwägen beeindruckten mich immer. Irgendwann begann ich zu Hause an allen Maschinen herumzuschrauben, die mir in die Hände fielen, darunter mein Moped. Ich befasste mich auch mit anderen Karrierewegen, aber irgendwann wusste ich einfach, wo ich hinwollte: in die Lkw-Werkstatt!“ Gerade auch die Abwechslung im Beruf schätzt er sehr.

„Es entwickeln sich ständig neue Techniken, das heißt, man lernt nie aus. Außerdem fühle ich mich in meinem Arbeitsumfeld wohl: Eine moderne Werkstatt mit einem jungen Team, die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen bereitet mir täglich Freude.“

Eine der Herausforderungen, die WorldSkills für Lkw-Techniker mit sich bringt: Jede Lkw-Marke hat ihre eigene Funktionsweise, was Theoriewissen zu einem Trainingsschwerpunkt macht. „Auch wenn das Lesen elektronischer Pläne das Herausforderndste ist, im Schrauben bin ich sehr gut drauf, da mache ich mir keine Sorgen“, so Weinberger, der sich in wenigen Wochen vor einer Viertelmillion Fans live um den Weltmeistertitel bemüht.

„Starke Vorbilder“

Der Vizepräsident der Wirtschaftskammer OÖ, Leo Jindrak, lobt das Engagement der Teilnehmer: „Diese jungen Menschen sind ein starkes Vorbild dafür, wie konsequente Ausbildung, Einsatzbereitschaft und harte Arbeit zu herausragenden Leistungen führen. Sie sind der lebende Beweis dafür, dass Oberösterreichs Zukunft in den Händen talentierter und engagierter Fachkräfte liegt.“


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