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Freie Schule am Magdalenaberg: „Schüler sollen selbstbestimmt und glücklich ihren Weg gehen dürfen“

Leserartikel Jakob Weiermair, 25.02.2016 08:45

MAGDALENABERG/PETTENBACH. Seit 2011 gibt es im Kremstal eine „Freie Schule“, seit 2014 in den Räumlichkeiten der vormaligen Volksschule am Magdalenaberg. Die Pflichtschüler können dort individuell an Lernzielen arbeiten und zusätzlich vielfältigen Aktivitäten nachgehen.

  1 / 2   An der Freien Schule Kremstal arbeiten derzeit 16 Schüler an ihren Lernzielen. Foto: Christoph Weiermair

Los ging es mit der Freien Schule Kremstal zuerst in Schlierbach, seit dem Schuljahr 2014/15 ist sie in den Räumlichkeiten der vormaligen Volksschule Magdalenaberg untergebracht. Im Herbst 2013 wurde die Stilllegung der Volksschule im Pettenbacher Gemeinderat beschlossen – dies sorgte für Enttäuschung bei vielen Eltern und Anrainern, waren sie doch an der kleinen, traditionsreichen Volksschule gehangen.

Mit der Freien Schule Kremstal zog nun wieder eine Schule am Magdalenaberg ein. Pettenbachs Bürgermeister Leo Bimminger erklärt: „Für mich ist das die beste Lösung, die möglich war. Das Schulgebäude bleibt erhalten und wird genutzt. Und auch für das Leben und die Gemeinschaft am Magdalenaberg ist die Schule sehr wichtig.“

Vereinbarung getroffen

Zwischen der Marktgemeinde Pettenbach und dem Trägerverein wurde eine Vereinbarung getroffen, wonach die Gemeinde keine Miete für das Schulgebäude einhebt, die Schulerhalter dafür aber für die nötigen Gebäudesanierungen aufkommen. Für das Bildungsangebot in Pettenbach sieht Bimminger die Freie Schule als Bereicherung an: „Es kann für die Gemeinde nur förderlich sein, wenn es dieses Angebot gibt. Eine Konkurrenz zu öffentlich-rechtlichen Schulen sehe ich nicht, es handelt sich einfach um einen Mitbewerber.“

Schulkonzept

Die Freie Schule Kremstal ist eine Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht, an der Kinder von sechs bis 15 Jahren ihren Pflichtschulabschluss machen können. Sie wurde 2011 auf Initiative von Eltern und weiterer Engagierter aus der Region gegründet und wird seither vom Verein Bildungswerkstatt Kremstal getragen.

Lehrerin Eva Degelsegger sagt zu den Herausforderungen für das Schulprojekt: „Die wohl größte Herausforderung liegt nach wie vor in der Finanzierung des Projekts. Ein Teil der benötigten Summe wird durch das monatliche Schulgeld gedeckt. Die Mittel aus öffentlicher Hand belaufen sich auf einen Bruchteil des Betrags, der für ein Kind im Regelschulwesen vorgesehen ist.“

Lernbegleitung

Vier Lehrer kümmern sich um aktuell 16 Schüler in den Räumlichkeiten am Magdalenaberg. Unterrichtszeiten sind – wie in anderen Schulen auch – Montag bis Freitag von 8 bis 15 Uhr. Die Pausen sind entsprechend den pädagogischen Grundlagen individuell. Zum Schulkonzept erklärt Eva Degelsegger: „Uns leitet die Frage, wie eine Schule sein muss, damit sie Kinder befähigt in unserer Gesellschaft selbstbestimmt und glücklich ihren Weg zu gehen.“

Die Kinder sollen von Anfang an in ihren individuellen Fähigkeiten und Interessen ernst genommen werden. So bringen die Schüler in der Schulversammlung ihre Ideen und Wünsche ein und gestalten sich ihren Schulvormittag großteils nach eigenen Interessen.

Die Pädagogen treten als Lernbegleiter auf, setzen Angebote und Impulse, halten Lernfortschritte fest, planen gemeinsam mit den Kindern Lernziele und unterstützen bei der Erreichung dieser Ziele. Sind alle Lernziele der jeweiligen Stufe (Primaria 1 und 2) erreicht, wechselt das Kind in die Sekundaria und hat dort die Möglichkeit in das Berufsleben hinein zu schnuppern und sich zu vertiefen.

Vielfältiger Schulalltag

Viel Wert legt man in der Freien Schule darauf, dass die Kinder auch individuelle Auszeiten und viel Bewegung haben. Aktivitäten wie Kochen, Malen oder Spielen gehören ebenfalls zum Schulalltag. In die Praxis der Schule fließen sowohl die herkömmlichen als auch alternative Schulkonzepte, wie etwa die Montessori-Pädagogik, mit ein. Die Basis bildet dabei stets der natürliche Wissensdurst und die Lernfähigkeit der Kinder.

„Wir vertrauen darauf, dass jedes Kind von Geburt an eine hohe Lernfähigkeit mit in sein Leben bringt. Es ist neugierig, wissbegierig und experimentierfreudig“, so Degelsegger. Einen Einblick in den Schulalltag und das Konzept der Schule kann man am Tag der offenen Tür am Freitag, 26. Februar, von 15 bis 18 Uhr erhalten. Alle Infos zur Freien Schule Kremstal gibt es auch unter: www.freieschule-kremstal.at


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