Wenn die Kunst den Menschen einen Spiegel vorhält und berührt
PEUERBACH. Kunst, die berührt und in der man sich selbst wiederfinden kann - das möchte des Künstlerehepaar Walter und Ursula Parzer erreichen. In ihrem Atelier in Peuerbach verbinden die beiden Musik, Malerei mit Lebendigkeit in Form von kleinen Figuren aus Papier.
Die Inspiration ist das Leben – so könnte man die Kunstfiguren von Ursula Parzer beschreiben. Menschen, Situationen, politische oder gesellschaftskritische Themen – alle Eindrücke und Erlebnisse, die die Künstlerin beeindrucken oder beschäftigen, kann sie in ihren Figuren umsetzen. Aus Papier geformt, spiegeln diese Emotionen und Lebenssituation auf eindrucksvolle Weise wider. So entstanden bereits mehrere 100 Figuren aus der Hand von Ursula Parzer. Frauen seien dabei in der Überzahl. „Frauen sind einfacher darzustellen, Männer sind in der Darstellung nicht so variabel wie Frauen. Egal ob frech oder schüchtern – Frauenfiguren sind mir näher.“ Ihre Papiermenschen können neben ersten Weltanschauungen auch witzig und schräge Situationen darstellen. Besonders freut es die Künstlerin, wenn sich Menschen mit ihren Figuren identifizieren, sich selbst oder jemanden anderen darin wiederfinden. „Ich versuche immer etwas zu berühren. Es soll nicht nur eine Puppe sein, sondern es soll Leben drinnen sein“, meint Parzer. „Menschen lachen, fühlen sich berührt und erzählen mir Geschichten, wenn sie meine Figuren sehen, weil sie sich selbst darin wiederfinden oder jemanden anderen erkennen.“
Musik und Malerei – der andere Part
Der Musik und der Malerei hat sich Ehemann Walter verschrieben. Bereits mit 15 Jahren hat er seine erste Gitarre gekauft und angefangen zu spielen, einfach so, ohne Noten lesen zu können und ohne Ausbildung. Er habe es sich einfach selbst beigebracht. Auf eine sehr poetische und lyrische Art verpackt Parzer seine Musik mit Blues, Folk und Jazz-Farben. Die Musik und die Texte stammen aus seiner Feder, die Inspiration ist das Leben und dann entstehen Textbilder. Für Parzer ist das Schöne an Musik, dass man ein Gefühl entwickeln kann für das Eigene. Musik lässt sich auch immer wieder verändern. Seine Bilder sind für ihn wie Kinder, man investiert Zeit in sie, und dann hofft man, dass die Bilder in gute Hände kommen. Für ihn haben Musik und Malerei die Tatsache gemein, dass beides „trocknen“ muss. Malerei ist ein Prozess, genauso die Musik, für beides braucht man ausreichend Zeit. „Töne sind wie Farben und Musik erzeugt Bilder.“ Der Unterschied sei, dass man bei der Musik jemanden dazuholen kann, der mit einem spielt, vor einem Bild sitzt man alleine. Die Themen seien bei der Kunst aber oft dieselben. Nur die Gesellschaft bewertet Kunst anders, je nach Zeitabschnitt. „Mit Kunst machen sich immer neue Dimensionen auf“, meint Parzer.
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