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Pinsdorfer Blumenkünstlerin peppte Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker auf

Hans Promberger, 12.01.2016 16:31

PINSDORF/WIEN. Floristik-Meisterin Karin Perndorfer sorgte dafür, dass das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker auch ein optischer Genuss wurde.

  1 / 2   Karin Perndorfer gestaltete die pflanzliche Dekoration vor der der Orchesterbühne und an den Orgel-Emporen. Foto: privat

Ein Blumenmeer aus 35.000 Blüten ließ dabei den Goldenen Saal im Wiener Musikverein erstrahlen. „Die Mitarbeit ist immer ein großer Wunsch von mir gewesen“, so Perndorfer, deren exzellenter Ruf als Meisterfloristin bis in die Bundeshauptstadt vorgedrungen ist. Denn um den floralen Schmuck TV-gerecht in Szene zu setzen, ist großes handwerkliches Können notwendig. Erst wenige Tage vor dem Neujahrskonzert wurde Perndorfer angefragt, ob sie als Dekorateurin für eine erkrankte Floristin einspringen möchte. Ihr Aufgabenbereich: die florale Gestaltung am Vorderteil der Bühne und die Gestecke auf den Orgel-Emporen.

Rücksicht auf erotische und parteipolitische Tabus

Der minutiöse Ablaufplan erwies sich dabei als Herausforderung. Rund 50 Millionen Fernsehzuschauer in 90 Staaten durften die florale Handwerkskunst bestaunen. Daher galt es penibel auf die Vorgaben zu achten, um Kulturkreise, in den Blumen mit besonderer Symbolik verbunden werden, nicht zu verärgern. „Vor allem im arabischen und asiatischen Raum, aber auch in den USA reagiert man sehr sensibel auf Blütenformen und -farben“, so Perndorfer. So hieß es als besonders erotisch geltende Planzen zu vermeiden, aber auch österreichische Gepflogenheiten zu beachten. Wobei hierzulande die Niederungen der Parteipolitik eine Rolle spielen. So blieben gewisse Farbkombinationen wie rot-blau ausgeschlossen, um keine politischen Diskussionen aufkommen zu lassen. Auch die Farbe Weiß ist tabu, um nicht mit dem Weiß der Notenblätter zu konkurrieren. Zudem mussten die Pflanzen im Orchesterbereich so angeordnet werden, um die Musiker nicht beim Spielen ihrer Instrumente stören. „Natürlich durften auch keine Pflanzen, die Staub abgeben oder allergische Reaktionen hervorrufen könnten, verwendet werden“, sagt Perndorfer. Zudem wurde bei jeder Kameraeinstellung die Wirkung der Arrangements penibel überprüft.

Am Silvestertag um 6.11 Uhr früh war die Arbeit beendet, noch am selben Tag trat die Blumenkünstlerin ihre Heimreise an. Auch wenn sie die Wirkung ihrer Arbeit nur vorm TV-Gerät verfolgen konnte, resümierte Perndorfer zufrieden: „Das Feedback war jedenfalls sehr, sehr positiv.“


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