Philippinen-Ultralauf: Dschungel, Dreck und Palmenstrand
PREGARTEN. In die entlegensten Weltgegenden hat es Ambros Mühlbachler als Ultra-Marathonläufer schon verschlagen. Sein jüngster Trip führte den Postbediensteten zur Ultralauf-Premiere auf den Philippinen.
War es Ultralauf 127 oder 128? So genau weiß es der Pregartner Postbeamte selber nicht mehr. Sicher ist jedoch, dass der Abstecher in den Norden des Inselstaates ein Abenteuer war, nicht nur wegen der rund 50-stündigen Anreise. Die insgesamt 278 Laufkilometer führten die 17 Teilnehmer, drei davon aus Österreich, durch den Urwald, entlang von Traumstränden und durch Schlamm und Wasser.
Sightseeing in den Laufpausen
Zwischen den Laufeinheiten hatte Organisator Thomas Dornburg, ein deutscher Polizist mit philippinischer Ehefrau, ein Besichtigungsprogramm zusammengestellt. Neben der landschaftlichen Schönheit sah der Ultramarathon-Profi viel Armut und unzählige Kinder. „Wir waren in Privatquartieren untergebracht und sind von den Einheimischen hauptsächlich mit Reis und Fisch verpflegt worden“, berichtet er. „Meine Dusche war ein Kammerl mit Kübel, das war für dortige Verhältnisse schon ein Luxus. Da in der Region kaum Touristen unterwegs sind, haben wir am Abend nicht einmal einen Kaffee trinken gehen können.“ Erstaunlich, dass trotz der Armut das Handy weit verbreitet ist.
45 Kilometer als Draufgabe
Bei den Gastgebern ernteten die Läufer viel Freundlichkeit, aber wenig Verständnis: „Die meisten sind noch kaum über ihren Heimatort hinausgekommen und haben sich gefragt, wie man ohne Notwendigkeit so weit laufen kann“, schmunzelt Ambros Mühlbachler. Zwölf Läufer schaffen die gesamte Strecke, für die Handvoll unter ihnen, die keine gesundheitlichen Probleme hatten, gab es als Draufgabe noch einmal einen 45 Kilometer-Lauf. Selbstredend, dass der laufbegeisterte Postler dazugehörte.
Im Herbst durch die Wüste Atacama
Dass es im philippinischen Spätfrühling 40 Grad hatte, machte ihm nichts aus – gute Voraussetzungen auch für seine nächsten Laufvorhaben: Von Samstag, 5. bis Montag, 14. August bestreitet Ambros Mühlbachler in Italien zehn Marathons hintereinander, Anfang Oktober verwirklicht er sich einen Traum mit der Atacama Crossing in Chile. „Tagsüber ist es in der Wüste brütend heiß, in der Nacht saukalt“, weiß der an Extreme gewohnte Läufer.
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