Bürgermeister Scheuwimmer: "Die Zukunft liegt in der Stadt Aist"
PREGARTEN. 5320 Einwohner hat Pregarten, denen es – die Infrastruktur betreffend – an nichts fehlt. Infrastruktur, die viel kostet und zum Teil auch von den Bürgern der umliegenden Gemeinden mitgenutzt, aber nicht mitfinanziert wird, wie Bürgermeister Anton Scheuwimmer (ÖVP) kritisiert.
„Als Gemeinde Pregarten, die sehr viele überregionale Aufgaben übernimmt, sind wir oft genug die G“schnapsten und werden im Regen stehen gelassen“, bringt es Bürgermeister Scheuwimmer auf den Punkt.
„Ein Beispiel: Die Neue Mittelschule wurde neu gebaut. Jährlich sind 386.000 Euro an Schulden zurückzuzahlen – ein Betrag, den Pregarten ganz alleine stemmen muss. Wäre die Schule saniert worden, wären auch die umliegenden Gemeinden (gemeint sind Unterweitersdorf, Hagenberg und Wartberg, Anm.) – aus denen viele Schüler die NMS Pregarten besuchen – zur Kasse gebeten worden“, kritisiert Scheuwimmer die eigenwilligen Kriterien des Landes Oberösterreich.
„Würde man die Kosten auf die vier Gemeinden aufteilen, wäre Pregarten keine Abgangsgemeinde“
„Auch das Freibad Lagune ist für die ganze Region gedacht. Den Abgang aber zahlt Pregarten alleine. Dieselbe Situation ergibt sich bei der Musikschule. Wir bräuchten das Doppelte an Beiträgen, um die Musikschule kostendeckend finanzieren zu können“, sagt Scheuwimmer.
„Würde man sich die Kosten für die NMS, die Musikschule und das Freibad mit den umliegenden Gemeinden teilen, wäre Pregarten keine Abgangsgemeinde“, ist Scheuwimmer überzeugt.
Gemeindefusion angestrebt
„Und da kommen wir zu meinem Lieblingsthema, der Stadt Aist. Es muss die Zeit der Regionen anbrechen, wie uns das die Tourismusverbände schon seit Jahrzehnten vorleben“, ist Scheuwimmer ein klarer Befürworter für die Fusion der Gemeinden Pregarten, Wartberg, Hagenberg und Unterweitersdorf.
Missglückte Kooperation
Kooperationen seien in der Theorie schön und gut, praktisch aber nichts als umständlich. „Ein Beispiel: Wir vier Gemeinden haben versucht, miteinander einen Böschungsmäher anzuschaffen. Der Verwaltungsaufwand dafür war unglaublich: In jeder Gemeinde muss sich zuerst der entsprechende Ausschuss mit dem Thema beschäftigen, dann braucht es vier Gemeinderatsbeschlüsse, es muss sich eine Gemeinde um die Ausschreibung annehmen, und dann sind noch Fragen zu klären wie: Wo steht die Maschine, wer fährt sie und wann, wer zahlt die Reparaturen? Der Kauf des Mähers ist schlussendlich gescheitert und nicht zustande gekommen.“
Seit 27 Jahren Bürgermeister
Scheuwimmer, seit 27 Jahren Pregartens Bürgermeister, ist überzeugt, dass die Zukunft der Region in der Stadt Aist liegt: „Ich bin sicher, das wird kommen, aber leider nicht mehr in meiner Ära.“
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