Rainbacher Evangelienspiele: "Esther" - eine Geschichte über Hass und Gewalt
RAINBACH/INNKREIS. Eine Geschichte, die aktueller nicht sein könnte, bringt Friedrich Ch. Zauner heuer auf die Bühne der Rainbacher Evangelienspiele. „Esther“ handelt von Rassenhass und Völkermord sowie einer jungen tapferen Frau, die unter Einsatz ihres Lebens zur Heldin wird.
Das Buch Esther entstand im dritten oder zweiten Jahrhundert vor Christi und ist wahrscheinlich das erste historische Beispiel für den Völkermord an Juden. 2015 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 70. Mal. Ein Krieg, der geprägt war von Judenverfolgung, Völkermord und Rassenhass. Aber auch heute ist dieses Thema aktueller denn je: „Auch nach über 2000 Jahren haben die Menschen nichts dazugelernt. Die Geschichte Esthers hat nicht nur wegen der Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg eine derart hohe Aktualität, sondern auch weil heutzutage immer noch sinnlose Kriege geführt werden wie z. B. die Kämpfer der IS, die sich etwa in Syrien als Selbstmordattentäter in die Luft jagen“, erklärt der Rainbacher Autor Friedrich Ch. Zauner.„Esther“ hat Zauner nicht losgelassenZauner begann bereits im Jugendalter an dem Stück Esther zu schreiben. „Damals waren das natürlich nur erste Versuche und kein ernstzunehmendes Buch. Aber ich habe diese Geschichte nie aus dem Kopf bekommen“, erzählt Zauner von seinen Beweggründen heuer „Esther“ bei den Rainbacher Evangelienspielen aufzuführen. Im Vorjahr brachte der Rainbacher mit dem Stück „Tamar“ eine sehr starke selbstbewusste Frau auf die Bühne, die somit das völlige Gegenteil von Esther war, die eher in sich gekehrt ist und durch ihre Weiblichkeit besticht.Die Geschichte von EstherDas Buch Esther erzählt von einer tapferen jungen Frau, die durch ihr Verhalten einen Völkermord verhindert. Etwa 300 Jahre vor Christi Geburt herrschte König Artaxerxes über das damalige Weltreich Persien und Medien. Während der König ein ausladendes Fest zum dritten Jahrestag seines Regierungsantrittes feierte, sollte ein Attentat auf ihn verübt werden. Der Jude Mordechai, Ziehvater von Esther, erfuhr davon, meldete es und rettete so das Leben des Königs. Als Belohnung dafür wurde er zum höchsten Beamten am Hofe bestellt. Haman, der dieses Amt vorher inne hatte und ein Judenhasser war, nahm dies zum Anlass, hinter dem Rücken des Königs einen Befehl zu erlassen, das jüdische Volk in Persien auszurotten. Waschti, die Königin, verweigerte die Teilnahme am Fest zur Errettung ihres Mannes und wurde daher verstoßen. Daraufhin lud der König die Jungfrauen des Landes ein, sich an der Wahl zur neuen Königin zu beteiligen. Mordechai überredete Esther, die von Schönheit und Anmut war, sich auch zu bewerben, ihre wahre jüdische Herkunft jedoch zu verschweigen. Tatsächlich entschied sich der König für Esther. Zusammen mit ihrem Ziehvater Mordechai konnte die wunderschöne Esther, unter Einsatz ihres Lebens, die Ausrottung der Juden im Königreich verhindern.InformationAufführungsdaten:11., 12., 13., 19., 20., 21. Juni 2014, um 19.30 Uhr12., 13., 14., 19., 20., 21. Juni 2014, um 15 Uhr Karten:07716/8028ticket@rainbacher-evangelienspiele.atwww.rainbacher-evangelienspiele.at
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