Regionale Nahversorgung: Wo man die Kunden beim Namen kennt
RAINBACH. Schon seit 121 Jahren ist das Nah&Frisch Kaufhaus Greul nicht aus Rainbach wegzudenken. Gertrude Greul führt das Kaufhaus in dritter Generation spürbar mit viel Herzblut. Die Kunden schätzen das Vollsortiment mit vielen Produkten aus der Region und den persönlichen, herzlichen Kontakt mit der Kauffrau und ihren acht Mitarbeiterinnen.
1897 gründete Alois Greul senior das Kaufhaus am Marktplatz 7. Den veränderten Kundenbedürfnissen und dem stetig wachsenden Sortiment entsprechend wurde das Geschäft mit der Zeit zu klein und übersiedelte deshalb 1998 Jahren an den jetzigen Standort in der Prager Straße 1.
Wertschöpfung soll in der Region bleiben
Das Kaufhaus führt ein Vollsortiment – und auch Dinge, die nicht in jedem Supermarkt zu haben sind: „Bei uns gibt es auch Kleiderschürzen oder Stricknadeln zum Kaufen“, sagt Kauffrau Gertrude Greul. Sie legt in ihrem Geschäft viel Wert auf regionale Produkte. „Die Wertschöpfung soll in der Region bleiben.“
So gibt es ein großes Sortiment an Bergkräuter-Tees und -Gewürzen. Speck, Eier und Milchprodukte werden von den umliegenden Landwirten geliefert, Brot und Gebäck vom örtlichen Bäckermeister. Viele weitere Produkte im Kaufhaus Greul – von Nudeln, Senf und Lebkuchen bis zu Essig, Öl und Säften – sind „Made im Mühlviertel.“
Für ein Plauscherl bleibt immer Zeit
„Wir nehmen uns gerne die Zeit zum Plaudern mit den Kunden – das ist ein Zeichen der Wertschätzung“, sagt Gertrude Greul, die (beinahe) jeden Kunden beim Namen kennt und Service in ihrem Geschäft groß schreibt: Wenn ein Kunde an der Kassa einen Berg Centmünzen aus der Geldtasche schüttelt, stresst das im Kaufhaus Greul niemanden. Es wird gern beim Münzenzählen geholfen, beim Einpacken des Einkaufs und dem Verstauen ins Auto. Es gibt sogar einen Hauszustellservice für Kunden, die nicht (mehr) mobil sind.
Familiäres Arbeitsklima
Das Arbeitsklima ist familiär, laufend werden Lehrlinge ausgebildet: „Ich lege großen Wert auf eine gute Ausbildung und auf genaues Arbeiten“, bekommen die Lehrlinge im Kaufhaus Greul ein gutes Rüstzeug mit.
Freude an der Arbeit
Kauffrau Gertrude Greul ist üblicherweise die erste, die ins Geschäft kommt – es öffnet um 7 Uhr – und die letzte, die heimgeht. „Ein 40-Stunden-Job ist das nicht. Aber wenn man etwas gerne macht, zählt man keine Stunden“, lacht die 63-Jährige. „Wenn das Geschäft schon geschlossen hat, mache ich die Bestellung oder helfe beim Putzen mit. Ich habe Spaß und Freude an meiner Arbeit, genau wie meine Mitarbeiterinnen. Und das macht es aus“, meint Gertrude Greul.
Sie könnte schon längst in Pension gehen: „Aber jetzt habe ich gerade ein Lehrmädchen aufgenommen. Einige Jahre möchte ich gerne noch arbeiten. Ich mache mir aber schon Gedanken über die Nachfolge.“
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