Sommerprogramm: Electric Orpheus Academy lädt in die Heumühle
RAPPOTTENSTEIN. Am 16. Juli findet um 20 Uhr das traditionelle Abschlusskonzert der Electric Orpheus Academie 2016 in der alten Sägewerkshalle (Heumühle: Neustift 16, 3911 Rappottenstein) in Rappottenstein statt. Bis zum 20. August 2016 lädt die Academy im Rahmen ihres Sommerprogramms noch zu vier weiteren Aufführungen (Eintritt frei!).
Das traditionelle Abschlusskonzert der Meisterkurse (Leitung Günther Rabl, Wolfgang Musil) hat sich im Laufe der Jahre mehr und mehr verselbständigt. Es bietet, wie bisher, den Teilnehmern die Möglichkeit aktuelle neue Stücke und Konstellationen zu präsentieren, lässt aber auch Raum, für ältere, selten aufgeführte Stücke des internationalen Repertoires an elektroakustischer Musik und Computermusik.
Moritäten aus dem Wienerwald (Samstag 23. Juli, 20 Uhr)
Elektrische Mörderballaden von und mit Gilbert Handler. Auf der Basis des neu interpretierten Wienerliedes setzt sich Gilbert Handler gemeinsam mit Sängerin und Schauspielerin Alexandra Sommerfeld mit den bemerkenswertesten Kriminalfällen der letzten 500 Jahre, die in Wien und Niederösterreich aufgedeckt wurden, auseinander. Der legendäre Einbrecherkönig Johann 'Schani' Breitwieser wird ebenso besungen, wie weniger bekannte und glücklose Charaktere mit krimineller Ader. Die Kompositionen des abendfüllenden Programms wurden für zwei Stimmen, Computer und mörder-viele Lautsprecher konzipiert.
Die Relativitätstherapie - The Making Of (Sonntag, 24. Juli 20 Uhr)
Doppelconference mit Gilbert Handler und Günther Rabl und vielen erstaunlichen Hörbeispielen. Die Relativitätstherapie ist ein Langzeitprojekt von Gilbert Handler und Günther Rabl (gelegentlich verstärkt durch Alexandra Sommerfeld), in dem unterschiedliche Musikstile miteinander konfrontiert und 'relativiert' werden. Es resultieren Coverversionen und Crossovers, in denen beispielsweise John Lennon auf Anestis Logothetis trifft, Frank Zappa auf Haydn und Mozart, oder ein steirisches Volkslied auf Fieldrecordings aus Kairo. Für Fachleute und Laien, Fachlaien und Leute.
Tongewitter mit Variationen (Samstag, 30. Juli 20 Uhr)
Caroline Profanter, Vinzenz Schwab live-electronics. Gewidmet ist dieser Abend vor allem Limpe Fuchs, die heuer ihren 75. Geburtstag begeht. Im Zentrum steht aber auch ein unorthodoxes Tonsystem, die 21-stufige 'Lucy-Harrison Scale'. Sie geht zurück auf den legendären englischen Uhrmacher John Harrison (1693-1776), der eine eigenartige, auf die Zahl Pi bezogene Skala entworfen hat. Dafür wurde auch ein Instrument aus abgestimmten Metallröhren gebaut, das hier erstmals vorgestellt wird.
Little Bighorn (Samstag, 20. August 20 Uhr)
oder: Wie reize ich eine Gruppe friedlicher Dörfler solange, bis sie sich wehren. Ein Tableau von Gernot Sommerfeld zu einer Klanginstallation von Günther Rabl. Das Tableau ist ein Holzschnitt, in dem die Schlacht von Little Bighorn (1876) thematisiert wird. Sie gilt historisch als die einzige Schlacht, die eine Indianer-Kooperative (unter Sitting Bull und Crazy Horse) über Regierungstruppen gewonnen hat. Ausgestellt werden aber nicht die Abzüge, sondern die insgesamt neun Holztafeln selber.
Alle Infos unter: www.canto-crudo.at/electric-orpheus-academy
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