Ideenreich: „Der Erfindergeist steckt seit jeher in mir“
ROITEN. Schon beim ersten Eintritt in die Waldviertler Erfinderwerkstatt in Roiten steht man unweigerlich am Ort des Geschehens, der Werkstatt und Tischlerei von Stephan Pöhnlein. Warum er dennoch noch kein Patent angemeldet hat, aber auch keine Angst hat, dass sein geistiges Eigentum gestohlen wird, erzählt er Tips eines Nachmittags.
Genial einfach, alles Unnötige weglassen, so würde Stephan Pöhnlein, Gründer der Waldviertler Erfinderwerkstatt, seine kreativen Kompositionen auf den Punkt bringen. Sein Ort des Schaffens liegt in Roiten, nahezu wildromantisch, wo sich der Kamp in seinen Bahnen schlängelt. Keinen einzigen Fleck gibt es im und um das Haus, welcher nicht durch seine erfinderische Ader geprägt ist, vom Garten angefangen, bis hin zum WC oder Bad. So stechen dem Besucher vor dem Haus gleich die verschiedenen bunten Windmühlen, die teilweise asymmetrisch gebaut sind, aber dennoch ihre Funktion erfüllen, ins Auge. Omnipräsent: ErfindergeistDie Eingangstür und damit die Tür zum Herzstück, der Werkstatt, öffnet sich. Neben unzähligen Werkstücken und Gerätschaften verweist Stephan Pöhnlein auf einen Tisch, der auf den ersten Blick ganz gewöhnlich erscheint. Nicht ganz, denn dieser ist von zwei Seiten zu benutzen: Einerseits ein ganz normaler Tisch und andererseits ein Werktisch, auf den man – mit Hilfe von verstellbaren Schienen – auf angenehmer Höhe sägen und basteln kann, ohne diesen zu beschädigen. „Dieser ist vor allem für Heimwerker gedacht und vor allem bei Platznot toll, da ich keinen zusätzlichen Arbeitstisch brauche. Eigentlich ganz eine einfache Geschichte, aber genau das zeichnet alle meine Arbeiten aus“, erklärt der gebürtige Münchner.
„Der Hauptbestandteil meiner Erfindungen ist Holz. Und alle meine Ideen sind stets praktikabel und erfüllen mindestens zwei Funktionen.“Stephan Pöhnlein, Waldviertler ErfinderwerkstattWeiter auf dem Gang fällt ein konstruiertes Etwas ins Auge, eine Rube-Goldberg-Maschine, die mit einem Luftzug in Bewegung gebracht wird und am Ende sogar eine gewünschte Botschaft herunterklappt. Verschiedenste Meditationsmühlen aus Holz prägen das Erscheinungsbild.Simpel kreativIm Winkel des Wohnzimmers leuchtet einem ein Holzgestell entgegen, ein sogenannter Harmonograph. Eigentlich eine Erfindung aus dem 19. Jahrhundert, aber Stephan Pöhnlein erklärt den individuellen Clue dahinter: „Ich kann ein beliebiges Geburtstagsdatum einstellen, so entsteht für jeden Geburtstag ein anderes, ganz persönliches Bild (siehe Abbildung). Durch Einstellung ändert sich die Höhe der Gewichte und damit auch die Frequenz des Pendels. Mit dem mobilen Harmonograph ist er beispielsweise auf Kunstmärkten zugegen.“Das hier sind zwei einfache Jausenbretter aus Holz, wenn ich diese aber ineinander stecke, habe ich einen Topfdeckelhalter, weil man oft nicht weiß, wohin bloß mit dem heißen Deckel“, erläutert Pöhnlein eine weitere Erfindung. Im Internet gäbe es zwar bereits ein ähnliches Konstrukt, aber nur als eigenes Gestell und so fänge man gleich zwei Fliegen mit einer Klatsche. Alle Hände voll zu tun hat man auch mit dem Abreißen einer Küchenrolle – es ist zumeist eine wacklige Angelegenheit. Nicht so in der Waldviertler Erfinderwerkstatt: Dank des stabilen Halters kann man diese mit einer Hand bedienen. Der Küchentisch birgt eine weitere Erfindung, die Waldviertler Klangpyramide, eine Handyhalterung aus Holz und durch die pyramidenähnliche Form gleichzeitig ein Klangverstärker. Stolz präsentiert er weiters den „weltbesten Flaschenöffner“ sowie einige Holzbausätze für Kinder, etwa eine Gummiringpistole oder das Kochlöffelkatapult.Sinn stiftet ebenso der kreierte WC-Papierhalter, für dessen Montage man eben nur ein Loch in die Wand bohren muss, anstatt mühsam zwei Löcher auf selber Höhe anzubringen.
KunsthandwerkSein angemeldetes Gewerbe ist das Kunsthandwerk, passenderweise fertigt Stephan Pöhnlein allerlei aus Holz an, von kleinen Schächtelchen bis hin zum Baumhaus, vom verstellbaren Campingtisch, der jedem noch so schrägen Gelände angepasst werden kann, bis hin zum einfachen Gerätehalter. Das Spielerische in seinen Arbeiten zieht sich jedenfalls wie ein roter Faden durch seinen Lebenslauf, ist er doch neben und nach seinem Psychologiestudium als Clown- und Puppenspieler in Kindergärten und Schulen aufgetreten.
„Bin ein schlechter Geschäftsmann“Sich selber würde er jedenfalls als schlechten Geschäftsmann bezeichnen, denn patentiert habe er noch nichts, diesen Weg habe er bislang gescheut, der bürokratische Aufwand sei ihm zu groß, „wahrscheinlich bräuchte er diesbezüglich auch mal einen Tritt“, schmunzelt Stephan Pöhnlein. „Ich verkaufe die Sachen ganz gut selber und habe keine Angst, dass mir irgendwer meine Ideen stiehlt und wenn würde mich das auch nicht weiter kümmern“, meint er achselzuckend. Denn schließlich wäre es dann nur eine Kopie – wenn man mit dieser glücklich ist, sei es demjenigen vergönnt. Aber träumt nicht jeder Erfinder einmal davon, durch eine Idee reich und berühmt zu werden? „Ja das wäre sicher nicht schlecht, aber darüber mache ich mir nicht großartig Gedanken, das ergibt sich“, lacht der kreative Geist. Und wer Interesse hat, kann der Waldviertler Erfinderwerkstatt in Roiten 36 gerne einen Besuch abstatten.Zur Waldviertler Erfinderwerkstatt
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden
13.12.2019 19:20
In sum: Australia's recession-free record came largely as a
In sum: Australia's recession-free record came largely as a consequence of the company's government's credit expansion policies implemented in the aftermath from the global economic crisis. mortgage payment calculator The Credit Counseling Society's Hannah urged regulators to ban these products.v
10.12.2019 09:26
From the brink: How Home Capital fought to regain confidence
From the brink: How Home Capital fought to regain confidence. mortgage calculator As well, they provide entry to commercial mortgage markets not typically open to individual investors.v