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RIED. Heute wird die Welt der Zauberei und Hexen klar in den Bereich der Fiktion eingeordnet, aber Magie war lange Zeit ein fester Bestandteil des Alltags unserer Vorfahren. Was Mythos und was Wirklichkeit ist – dieser Frage geht die Ausstellung „Ver-hext“ ab 24. März im Volkskundehaus nach.

  1 / 3   Aus der illustrierten Darstellung der Weltgeschichte des deutschen Historikers Hartmann Schedel, die erstmals 1493 in Nürnberg erschien

In allen Kulturkreisen und Zeiten gab es Kundige – also quasi „zaubernde“ Menschen, die heilten und verfluchten oder Pflanzen und Gegenstände verwendeten, um deren Kräfte für sich zu nutzen.

Doch wie konnte es am Beginn der Neuzeit zu jenen Hexenverfolgungen kommen, die fälschlicherweise meist als Phänomen des finsteren Mittelalters gedeutet werden? Welche Rolle spielte der Glaube an Zauberei und Magie im Alltag? Und aufgrund von welchen Vorkommnissen wurde jemand angeklagt?

Diesen Fragen geht die Ausstellung im Volkskundehaus, die unter dem Titel „Secret Witches“ in Japan 2015/16 große Erfolge feierte, nach.

Nach dem Vorbild der Ketzerverfolgung setzte die eigentliche Hexenverfolgung 1484 mit der „Hexenbulle“ von Papst Innozenz VIII. ein. Damit bestätigte er offiziell die Existenz der Hexerei und machte alle zu Ketzern, die nicht daran glaubten.

Nicht nur der Papst berief sich dabei auf die Bibel: In seiner bahnbrechenden Bibelübersetzung hat Luther die Passage in 2. Mose 22,17 mit „Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen“ übersetzt und damit die Frau in den Fokus der Verfolgung gerückt.

Angeheizt wurde die Hexenverfolgung schließlich durch den „Hexenhammer“ (1486) aus der Feder des Dominikanermönchs Heinrich Kramer.

Erst im Zeitalter der Aufklärung ging die Verfolgung rasch zurück.

Dass unsere Region von dem Hexenwahn nicht verschont blieb, zeigen unter anderem Klagen wegen Zauberei in Mattighofen, Milchzauber in Wolfsegg, Geisterbeschwörung in Vöcklabruck und Wettermachen in Braunau. Als einer der grausamsten Prozesse ging der „Hexenbubenprozess“ im Wirkungsbereich des Pfleggerichts Braunau in die Geschichte ein.

Zur Ausstellung gibt es ein Vermittlungsprogramm für Schulen (Anmeldung: kultur@ried.gv.at, Tel. 07752/901-301 oder -302).

Ausstellung

  • Eröffnung: Donnerstag, 23. März, 19 Uhr
  • Ried, Museum Innv. Volkskundehaus
  • Dauer: 24. März bis 16. September
  • Öffnungszeiten: Di–Fr 9–12 und 14–17 Uhr, Sa 14–17 Uhr

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