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Ski-Schleifmaschinen aus Ried sorgen für den richtigen Biss bei Olympia

Walter Horn, 18.02.2018 15:18

RIED. Wenn österreichische Skifahrer, Langläufer oder Skispringer bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang Medaillen gewinnen, dann hat auch das Rieder Unternehmen Wintersteiger einen Teil dazu beigetragen.

Emanuel Mayringer zeigt, wie ein Langlaufski in die Schleifmaschine eingelegt wird.
  1 / 2   Emanuel Mayringer zeigt, wie ein Langlaufski in die Schleifmaschine eingelegt wird.

Genau genommen gilt das für Skisportler aus einer ganzen Reihe von Nationen, denn mit seinen Ski-Schleifmaschinen ist Wintersteiger Weltmarktführer und rüstet beispielsweise auch den deutschen, US-amerikanischen, schweizer und russischen Verband in den Bereichen Alpin, Nordisch und Skispringen aus, darüber hinaus auch die Rennabteilungen zahlreicher großer Skifirmen.

Betreut werden die Firmen und Verbände von Wintersteiger-Gebietsleiter Sports Emanuel Mayringer. Er lebt in St. Marienkirchen am Hausruck, kommt aus Pram und ist seit zwei Jahren Gebietsleiter. Vor 23 Jahren hat er im Unternehmen eine Lehre begonnen und war dann lange im Kundendienst tätig. Der Job führte ihn durch die ganze Welt – unter anderem auch nach China oder zu der großen Skihalle in Dubai.

High Tech

Die Skier der Top-Athleten unterscheiden sich von normalen Skiern wie ein Formel-1-Bolide von einem Serienauto. Unter diesen Spitzengeräten werden nach langwierigen Gleittests die besten ausgewählt, die dann bei Olympia zum Einsatz kommen. Dementsprechend ist auch bei der Behandlung der Skier High-Tech gefragt.

Die hochpräzisen Rennlaufmaschinen vom Typ Trimjet Racing schleifen die Kanten mit 100-prozentiger Winkelgenauigkeit. Der Typ Race NC sorgt für die richtige Struktur im Belag und weiterführend für optimale Gleiteigenschaften. Die Genauigkeit der computergesteuerten Industriediamenten beim Abrichten des Steins liegt dabei im Bereich von Hundertstel-Millimetern.

„Die Rauheit und Struktur des Skis beeinflussen die Gleiteigenschaften mehr als jedes Wachs“, erklärt Mayringer und räumt mit einem Mythos auf: „Wachs gewinnt keine Rennen.“

Slip-Stick-Effekt

Die Bedeutung der Belagstruktur erklärt Mayringer mit dem Slip-Stick-Effekt. Der tritt zum Beispiel auf, wenn man zwei Glasplatten aufeinander legt. Die kleben beinahe aneinander fest und lassen sich ohne Schmiermittel oder Luftpolster nur ruckartig gegeneinander bewegen. Durch die Struktur, die der Ski beim Schleifen erhält, kommt etwas Luft zwischen Ski und Schnee oder Eis, die dann wie ein Gleitfilm wirkt.

Während normale Skifahrer kaum einen Unterschied bemerken, spüren die Topläufer bei verschiedenen Profilstrukturen einen Unterschied. „Die sagen dann: „Der beißt besser““, weiß Mayringer.

Unbekannte Schneeverhältnisse

Weil die Schneeverhältnisse in Pyeongchang fast unbekannt und wechselhaft sind, muss viel vor Ort getestet werden – ein Teil der Test wurde von den Serviceleuten schon vor Beginn der Spiele durchgeführt. Deswegen hat der ÖVS schon im Dezember drei Schleifmaschinen – von denen eine etwa 140.000 Euro kostet – auf die Reise vom ÖSV-Kompetenzzentrum Hall in Tirol nach Pyeongchang geschickt. Insgesamt, schätzt Emanuel Mayringer, sind dort etwa zehn Wintersteiger-Skischleifmaschinen im Einsatz.


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