Wirtschaftsgespräch: „Mitarbeiter sind das Um und Auf“
RIED. Die Schmidt Holding war am Freitag Gastgeber einer Diskussion von Leitbetriebe Austria zum Thema der Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit Familien- und Jugendministerin Sophie Karmasin sowie einer Reihe von Unternehmerinnen und Unternehmer.
„Familienfreundlichkeit bringt allen etwas“, sagte die Ministerin – unter anderem 20 Prozent weniger Krankenstände, weniger Fluktuation bei den Mitarbeitern und für das eingesetzte Kapital je nach Umfang der Maßnahmen eine Rendite von 20 bis 40 Prozent. Um Österreich zu einem der familienfreundlichsten Länder zu machen, „brauchen wir die Unternehmen“.
Gesetzliche Maßnahmen alleine würden nicht funktionieren. Karmasin erwähnte das Netzwerk „Unternehmen für Familien“ und die Onlineplattform wegweiser-familienfreundlichkeit.at, auf der sich Unternehmer über erste Schritte zu einer familienfreundlichen Unternehmenspolitik informieren können.
Kinderbetreuung
Ein Schwerpunkt der Diskussion war die Kinderbetreuung, bei der es vor allem für kleinere Betrieben Probleme gäbe. Karmasin: „Das kann man nicht den Unternehmen umhängen, das ist in der Verantwortung des Staates.“
In allen Wortmeldungen wurde betont, wie wichtig die Mitarbeiter für die Unternehmen seien. Sissy Roitinger (Roitinger Personal/Frau in der Wirtschaft): „Unser größtes Kapital sind die Mitarbeiter. Wenn Betriebe sich um die Kinderbetreuung kümmern, ist das ein Vorteil, weil sie leichter Mitarbeiter finden.“
Maximilian Schmidt (Bereichsmanager im Familienunternehmen): „Mitarbeiter sind das Um und Auf. Unternehmer müssen soziale Verantwortung übernehmen, um wirtschaftlichen Erfolg zu haben.“ Edda Schmidt: „Unternehmer haben viel Verantwortung. Von uns hängen jeden Monat etwa 1000 Familien ab.“
Sozialsystem
Kritik gab es an Teilen des Sozialsystems. Edda Schmidt: „Wir brauchen das Sozialsystem wie die Luft zum Atmen, aber es darf nicht so leicht missbraucht werden. Wir bekommen nicht genug Mitarbeiter. Wenn jemand nicht arbeitet, aber pfuscht, reicht das Geld oft schon aus.“
Dem stimmte auch die Ministerin zu: „Das System verleitet ein wenig in die Richtung, dass man ganz gut leben kann, wenn man nicht arbeitet.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden