RIED. Einer der Höhepunkte im Herbstprogramm des KiK ist die Lesung von Stefanie Sargnagel am Dienstag, 15. Oktober (20 Uhr). Noch gibt es Karten.
2022 tauscht Stefanie Sargnagel widerstrebend das bequeme Wiener Sofa gegen ein Flugticket in die USA ein. In Iowa soll sie an einem kleinen College mitten im Nirgendwo Kreatives Schreiben unterrichten. In der Kleinstadt mit 8.000 Einwohnern gibt es außer endlosen Maisfeldern: nichts.
Elendskombi aus Einöde, Fastfood und Sonnenuntergängen
Begleitet wird sie in der ersten Zeit von der Musiklegende Christiane Rösinger (Lassie Singers, Britta). Gemeinsam machen sie sich auf, das Nichts zu erkunden. Sie finden schlechtes Essen, übergewichtige, freundliche Einheimische, Aasgeier und eine alte k.u.k.-Nostalgikerin. Einfach „die spezielle Elendskombi aus Einöde, Fastfood und Sonnenuntergängen hinter Tankstellen.“
Stefanie Sargnagels Blick auf die USA ist so einzigartig wie ihr Schreiben; kompromisslos, sarkastisch und schonungslos ehrlich berichtet sie in ihrem typischen Sound über die amerikanische Einöde des Midwest und über die Lebensnotwendigkeit von Freundschaften.
Stefanie Sargnagel, geboren 1986, studierte in der von Daniel Richter angeleiteten Klasse der Akademie der Bildenden Künste Wien Malerei, verbrachte aber mehr Zeit bei ihrem Brotjob im Call-Center, denn: „Immer wenn mein Professor Daniel Richter auf Kunststudentenpartys auftaucht, verhalten sich plötzlich alle so, als würde Gott zu seinen Jüngern sprechen. Ich weiß nie, wie ich damit umgehen soll, weil ich ja Gott bin.“
Seit 2016 ist sie freie Autorin – und verbringt seitdem mehr Zeit bei ihrem Steuerberater. Sie erhielt den BKS-Bank-Publikumspreis beim Wettbewerb zum Ingeborg Bachmann-Preis 2016. Ihre beiden Bücher „Statusmeldungen“ und „Dicht“ waren Bestseller, „Statusmeldungen“ wurde für das Kino verfilmt.
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