"Requiem in Weiss" - ein Filmabend in der Giesserei Ried über das würdelose Sterben unserer Gletscher
RIED. Mit „Requiem in Weiß“ präsentiert am Montag, 30. Juni, um 19.30 Uhr in der Giesserei der ehemalige Profi-Snowboarder Harry Putz das Sterben der Gletscher in den Alpen aus verschiedensten Blickwinkeln. Er zeigt beklemmende Bilder des ewigen Eises, das eben keines mehr ist. Die professionell gedrehten Szenen hinterlassen einen Eindruck, der sich im Umfeld von Voyeurismus und Scham, Wut und Hilflosigkeit, Anklage und Aufgeben bewegt.
Neben diesem emotionalen Erlebnis vermittelt der Film aber auch profunde und klare Aussagen renommierter Wissenschaftler. Gedreht an 14 Gletschern in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz, stellt Requiem in Weiß aber auch die Menschen aus den Regionen vor, für die die Gletscher Teil ihres Lebens sind und die emotional mit ihnen verbunden sind.
Und schließlich bleibt noch die Frage, was die Gletscher mit uns Flachländern zu tun haben und wie weit wir mit ihnen verbunden sind. Der Tourismus boomt, im Sommer drängen sich Besucher in Gletscherbahnen, um die letzten Überreste zu berühren. Der Skibetrieb läuft auf Hochtouren, und die Eingriffe in die Natur nehmen immer drastischere Formen an: Hangsicherungen, Gletscherabdeckungen, Schneedepots, Kunstschneeanlagen, massive Geländeplanierungen – ein Wettlauf gegen die Zeit.
Mit Filmemacher Harry Putz kommt eine Persönlichkeit in die Giesserei, die selber am Arlberg aufgewachsen ist und mit dem Snowboarden den Lebensunterhalt verdient hat. Seinen Bezug und seine Liebe zur Natur spürt man in jeder Phase des Films. Er versucht, das Publikum aufzurütteln und viele Kräfte für einen schonenderen Umgang mit der Natur, von der wir alle abhängen, zu mobilisieren. So wie er im Profisport totalen Einsatz gewohnt war, ist er auch hier mit Herzblut beim Thema - und anschließend im Gespräch.
Die Giesserei wird mit „Requiem in Weiß“ erstmals als Film-Location getestet und die Technik dafür aufgerüstet. „Wir freuen uns sehr, neben einem tollen Film auch gleich ein interessantes Gespräch mit einem hoch engagierten Filmschaffenden anbieten zu können. Das passt perfekt zu unserem Anspruch als Impulszentrum für Nachhaltigkeit. Und wir widmen uns auch der Frage der möglichen Auferstehung der Gletscher“, kommentiert Max Gramberger diese Premiere, die um 19.30 Uhr mit einer freien Spende zugänglich ist.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden