RIED. Nach zwölf Jahren legt Gerd Rabe sein Ehrenamt als Obmann der Lebenshilfe Ried zurück.
„Ich bin dankbar für die zwölf Jahre. Dankbar, weil ich in all den Jahren sehr viele wertvolle Begegnungen erleben durfte. Das reicht von den Menschen mit Beeinträchtigung über viele großartige Mitarbeiter der Lebenshilfe, über mein Team der Arbeitsgruppe bis hin zu vielen Menschen, die uns immer wieder großzügig unterstützten“, so der scheidende Obmann. Menschen mit Beeinträchtigung verstellen sich nicht, sind offen, viele davon überaus anhänglich und herzlich. Gerd Rabe hat zu vielen von ihnen eine innige emotionale Bindung aufgebaut, weshalb ihm der Abschied nicht leicht fällt. „Ich denke mit 72 Jahren reicht es und Jüngere sollen ans Ruder. Zu vielen Mitarbeitern hatte ich stets einen guten Draht, ich bewundere sie für ihren Einsatz, für ihr Engagement“, sagt Rabe.
Ohne Geld geht gar nichts
„Wie oft sind Bitten an mich herangetragen worden, um dies oder jenes zu finanzieren. Deswegen bedanke ich mich bei den großzügigen Spendern, die immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen hatten. Ohne sie hätten wir viele Projekte nicht umsetzen können. Nie war es für mich selbstverständlich, Spenden entgegen zu nehmen. Ob Private, Organisationen oder Firmen, ich weiß, dass all das Geld erst erwirtschaftet werden musste, bevor es bei uns ankommen konnte. Ich danke für die Großzügigkeit“, betont der langjährige Obmann. Sportliche Großereignisse wie die Teilnahme bei Special Olympics, Ferienaufenthalte, ein neues Wasserbett, Spielgeräte, Lernutensilien Spotgeräte, Sportbekleidung, eine neue Kaffeemaschine, ein Sonnenschirm, eine Gartengarnitur, ein Hochbeet, ein Ausflug, die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, was alles dank der Spender ermöglicht werden konnte.
Jeder Einsatz hat sich gelohnt
„Auch in Zukunft werden weitere Wünsche offen sein. Oft habe ich festgestellt, dass Lebenshilfe ein Bohren dicker Bretter ist und man einen langen Atem braucht, dass man bereit sein muss, viel Zeit zu opfern, um etwas umzusetzen. Aber jeder Einsatz hat sich gelohnt. Menschen mit Beeinträchtigungen haben es sich verdient, ein bisschen mehr in die Mitte der Gesellschaft gerückt zu werden. Dafür ist es notwendig, sich öffentlich zu präsentieren. Sei es bei Weihnachtsmärkten, bei Benefizkonzerten, bei Festen- oder auch hier ein Danke, dass die Presse ein offenes Ohr dafür hat, wenn die Lebenshilfe etwas zu vermelden hat. Es bleibt viel zu tun: Menschen mit Beeinträchtigungen sind noch immer nicht selbstständig versichert, sie sind Almosenempfänger. Die UN-Menschenrechtskonvention, in der eine Gleichstellung, Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung vorschreibt, wartet noch immer auf ihre Umsetzung. Arbeitsplätze, Wohneinrichtungen, Plätze für die Tagesbetreuung sind vordringliche Wünsche an die Verantwortlichen“, untermauert Gerd Rabe abschließend. Seiner Nachfolgerin Ursula Greifeneder wünscht er spannende und interessante Jahre als Obfrau.
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