Landwirt und Konsument profitieren vom Gütesiegel
BEZIRK RIED. Die schrittweise Umsetzung von drei notwendigen Richtlinien zum neuen AMA-Gütesiegel für Ackerfrüchte löste bei vielen Ackerbauern Verunsicherung aus. Die Anmeldefrist wurde bis 5. Mai verlängert. Tips sprach mit der Bezirksbäuerin Monika Rendl und Bezirksbauernbund-Obmann Christoph Schneiderbauer.
Während die Richtlinie für die Landwirte bereits bei der EU-Kommission zur Notifizierung eingereicht wurde, ließen jene für die Mühlen und Backmischhersteller sowie für die Bäckereien und den Lebensmitteleinzelhandel noch auf sich warten. Nun konnte die AMA-Marketing in einem weiteren Schritt die zweite Richtlinie für das AMA-Gütesiegel-Programm Brot und Gebäck beschließen und diese bei der EU-Kommission zur Notifikation einreichen. Damit wird der Einstieg in das AMA-Gütesiegel-Programm für Ackerfrüchte für Bauern noch attraktiver. „Für die Mühlen und Bäcker ist es mit Sicherheit eine Herausforderung in der Verarbeitung, weil die Getreidesorten einzeln gelagert werden müssen. Aber der Konsument will österreichische Produkte und das können wir damit gewährleisten“, betont Bezirksbäuerin Monika Rendl. Welche Kriterien die Landwirte erfüllen müssen, um das AMA-Gütesiegel für ihre Ackerfrüchte zu erhalten, weiß Bauernbund-Obmann Christoph Schneiderbauer: „Jeder Landwirt, der sein Getreide mit AMA-Gütesiegel vermarkten möchte, muss einzelne Umweltmaßnahmen im Bereich der biologischen Vielfalt, Grundwasserschutz oder Begrünung etc. einhalten.“
Vorteile für den Konsumenten
Die Vorteile für den Konsumenten hinsichtlich Qualität, Sicherheit und Transparenz der Ackerfrüchte liegen auf der Hand. „Der Konsument muss sich nicht im Gütesiegel-Dschungel sein Produkt suchen, sondern kann sich darauf verlassen, dass Produkte mit einem AMA-Gütesiegel in Österreich produziert wurden. Beispielsweise Fleisch, Milch, Eier und künftig auch Getreide und später auch die Ölsaat wie Soja“, sagt Monika Rendl. Auch für Schneiderbauer überwiegen die Vorteile „Das neue AMA-Gütesiegel-Programm verringert in Mehl, Brot und Backwaren die Austauschbarkeit von heimischem Getreide und sichert die regionale Produktion ab. Nur Getreide, das in Österreich angebaut und geerntet, und Mehl, das hierzulande vermahlen wurde, darf das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel tragen.“ Doch nicht nur der Konsument profitiert davon, auch die Landwirte in Bezug auf ihre Produktivität und Rentabilität.“ Die Einführung des neuen Gütesiegels soll genau diese Austauschbarkeit verhindern und Druck auf heimische Verarbeitungsbetriebe aufbauen, Getreide und Mehl aus Österreich einzusetzen. In erster Linie gilt es, den heimischen Markt abzusichern und zu stärken. Laut AMA-Marketing sollen sich aber Zuschläge für alle Marktteilnehmer schrittweise durchsetzen“, sagt Schneiderbauer. „Der Boden ist das wertvollste, das wir haben. Für Bauern ist es sicher oft eine Herausforderung, die Maßnahmen für das AMA-Gütesiegel einzuhalten und zu dokumentieren. Doch wir Bauern können stolz sein, dass wir das AMA-Gütesiegel haben“, so die Bezirksbäuerin abschließend.
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