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Gesunder Rücken: Das Zauberwort heißt Bewegung

Rosina Pixner, 20.12.2023 09:00

RIED. Rücken- und Kreuzschmerzen sind weit verbreitet, auch bei jüngeren Menschen. Prim. Christian Angleitner, Leiter des Instituts für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried, betont die entscheidende Rolle der Bewegung in der Prävention und Behandlung von Rückenleiden.

Für Primar Christian Angleitner ist regelmäßige Bewegung der Schlüssel für die Lösung von Rückenproblemen (Foto: KH Barmherzige Schwestern Ried/Hirnschrodt)

„Rückenleiden sind leider eine Volkskrankheit, und das hat sich in den letzten Jahren nicht unbedingt verbessert“, erklärt Primar Angleitner. Die Hauptursache liegt in Bewegungsmangel, der nicht nur zu Rückenproblemen, sondern auch zu anderen chronischen Erkrankungen führen kann. Schon in jungen Jahren wird der Grundstein für Rückenbeschwerden gelegt. Bereits vor 20 Jahren zeigten Studien, dass Bewegungsarmut schon bei Zehn- bis Vierzehnjährigen zu hartnäckigen Rückenbeschwerden führen. Auch mangelnde Ergonomie am Arbeitsplatz führt bei Berufstätigen zu Verspannungen und Schmerzen. Ein arbeitsmedizinisch optimierter Arbeitsplatz und die eigenen Gewohnheiten können Abhilfe schaffen. So sollte etwa die Arbeitsposition möglichst oft gewechselt werden, z.B. vom Schreibtisch zum Stehpult und wieder zurück.

Gezielt und regelmäßig

Primar Angleitner betont die Bedeutung regelmäßiger Bewegung als Schlüssel zur Rückengesundheit. „Wir alle sind es gewohnt, zweimal täglich die Zähne zu putzen, weil wir schließlich nicht Zahnweh bekommen wollen. Aber täglich etwas für seinen Rücken zu tun, ist längst nicht selbstverständlich“, vergleicht er. Gezielte Wirbelsäulengymnastik, mindestens zweimal pro Woche richtig durchgeführt und regelmäßiges Ausdauertraining tragen dazu bei, Kreuz- und Rückenleiden zu verhindern oder zu lindern. Das betrifft allerdings normales Kreuzweh. Bei Schmerzen nach Verletzungen und Operationen, durch Haltungsschäden oder bei neurologischen Ausfällen ist eine individuelle Therapie angesagt. Das Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Krankenhaus Ried widmet sich seit 20 Jahren der Behandlung von komplexen Krankheitsbildern im Bereich des Bewegungsapparates. Fachärzte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Heilmasseure arbeiten gemeinsam, um individuelle Therapiepläne zu erstellen. Das breite Spektrum reicht von manueller Medizin bis zu Elektro-, Kälte- und Wärmetherapien. Die positive Resonanz der Patienten bestätigt die Wirksamkeit der Betreuung, wobei mehr als 90 Prozent objektiv messbare Verbesserungen erleben.

Training vor einer Operation

Neben der Rehabilitation gewinnt auch die „Prähabilitation“ an Bedeutung, um vor geplanten Operationen die Grundlage für eine rasche Regeneration zu schaffen. Dabei werden gezielte Kräftigungs-, Ausdauer-, und Atemübungen gemacht. „Sportliche Menschen haben nicht nur ein geringeres biologisches Alter, sondern auch weniger Kreuzweh. Bewegung ist immer eine gute Idee, nicht nur für die Förderung der Rückengesundheit“, betont Angleitner.


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