Ried testet neue Wege für eine grünere Innenstadt
RIED. Mit einem neuen Pilotprojekt testen die Giesserei und die Rieder Stadtgemeinde als erste in ganz Österreich eine nachhaltige Methode, Bäume in der Stadt zu pflanzen. Drei Bäume wurden schon eingesetzt.
Drei Felsenbirnen wachsen ab sofort vor der Giesserei in Ried. Das Besondere daran: Sie wurden mit einer neuen Technik eingesetzt. „Die Bäume wurden dort gepflanzt, wo es eigentlich gar nicht geht“, erklärt Rieds Bürgermeister Bernhard Zwielehner (ÖVP). Mit der neuen Methode sei das nun möglich. „Wir sind die Ersten, die sich das getraut haben.“
Kleine Wurzelkörbe
Unterirdische Stromkabel und Verrohrungen waren bisher oft ein Hindernis, um Bäume ohne Pflanzentröge in der Stadt zu setzen. Die neuartige Pflanzmethode wirkt dem entgegen, indem die Baumwurzeln nach dem Aufbohren des Pflasters in einem kleinen Korb eingesetzt werden. Auf der Seite der Kabel können die Wurzeln nicht durchdringen. An zwei anderen Stellen des Korbes befindet sich eine Öffnung, durch die sich die Wurzeln verbreiten können.
Einfacher Wechsel
Zwanzig bis dreißig Jahre sollen die Bäume laut Projektinitiator Karl Weilhartner von der Giesserei auf diese Weise wachsen können. Müssen sie ausgetauscht werden, soll das einfacher als bei herkömmlichen Methoden möglich sein: „Man zieht den Baum einfach mit dem Bagger heraus.“
Bei herkömmlichen Methoden ist der Aufwand deutlich höher. Die Fläche um den Baum muss sowohl beim Einsetzen als auch Entfernen großflächig ausgebaggert werden.
Felsenbirne zur Verschönerung
Die Felsenbirne wurde wegen seiner Wurzelart bewusst als Baumart gewählt. Im Frühling soll sie laut den Projektpartnern schöne Blüten und später essbare Früchte hervorbringen.
Gemeinschaftsprojekt
Die Giesserei setzte das Projekt gemeinsam mit der Stadtgemeinde um. Beide teilen sich die Kosten zu je fünfzig Prozent. Auch die Energie Ried und weitere Unternehmen sind am Projekt beteiligt.
Beratung durch Gartenbauschule
Die Beratung übernahm die Gartenbauschule Langenlois. Sie führt ein ähnliches Projekt durch, um Ergebnisse vergleichen und auswerten zu können. Achtzehn Monate dauerten die Vorbereitungen, bis die drei Bäume schließlich gepflanzt werden konnten.
Fünf Jahre Testphase
Jetzt heißt es abwarten, wie sie sich entwickeln. Fünf Jahre soll die Pilotphase dauern. Interessenten gibt es laut Zwielehner schon jetzt viele. Sollte das Projekt erfolgreich verlaufen, möchte auch er, dass in Ried mit der neuen Methode deutlich mehr Bäume gepflanzt werden. Ziel ist es, dass die Technik in ganz Österreich Fuß fasst und die Städte grüner werden lässt.
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