„Weltmeisterin, Olympiasiegerin, das will ich irgendwann erreichen“
UTZENAICH. Die Skicrosserin Christina Födermayr gab erst vor einem Jahr ihr Debüt im Freestyle-Ski-Weltcup und nahm heuer an den Olympischen Spielen in Peking teil.
Sie begann ihre Karriere als alpine Skirennläuferin und wechselte nach einer Verletzung zum Skicross. Ihr größter sportlicher Erfolg bis jetzt ist die Goldmedaille bei der Juniorenweltmeisterschaft 2021 im Mixed-Teambewerb, zusammen mit Oliver Vierthaler.
Tips: Wie beschreiben Sie sich selbst?
Födermayr: Ich würde sagen, ehrgeizig, lebensfroh, jedoch ziemlich verplant.
Tips: Sie sind ja quasi auf einem Umweg zum Skicross gekommen. Können Sie kurz beschreiben, wie das abgelaufen ist?
Födermayr: Die Freude am Ski Alpin war leider nicht mehr so vorhanden. Mein damaliger Turntrainer hat schon viel früher gesagt, ich wäre sicher eine gute Skicrosserin. So bin ich dann zu diesem Sport gekommen, worüber ich sehr froh bin.
Tips: Skicross ist ja kein Sport für Weicheier. Was ist die Faszination an diesem Sport?
Födermayr: Es ist alles möglich, aber nix fix. Auch der ständige Nervenkitzel, wenn man einen neuen Kurs das erste Mal fährt, ist einfach unbeschreiblich. Und wir fahren immer die gleichen Kurse wie die Herren, was ziemlich cool ist.
Tips: Utzenaich, SC Hohenzell: Das sind nicht die ersten Ortsnamen, die man mit Wintersportlern assoziiert. War es schwer, aus dem Innviertel in den Olympiakader zu kommen?
Födermayr: Naja, das stimmt wohl. Das Ganze hat mit dem SC Hohenzell angefangen, durch das viele Training bin ich dann in die SkiHAK in Schladming gekommen, wodurch der Traum möglich werden konnte.
Tips: Wie verlief der Wettkampf bei den Olympischen Spielen in Peking? Waren Sie mit dem Achtelfinale und Platz 22 zufrieden?
Födermayr: Es war alles etwas schwierig. Der Kurs war anfangs etwas schwer für die Damen, und es war auch sehr kalt (-20 bis -25 Grad). Grundsätzlich bin ich froh, es überhaupt geschafft zu haben, mich zu qualifizieren. Ich hatte durch zwei Verletzungen in der gleichen Saison etwas Schwierigkeiten, da weiter zu machen, wo ich in der Vorbereitung aufgehört habe. Aber es war knapp, also bin ich zufrieden.
Tips: Wie war das „Erlebnis Olympia“ insgesamt? Haben Sie den „Olympischen Geist“ gespürt, von dem so viele Sportler reden?
Födermayr: Es war schon etwas ganz Besonderes. Es war einfach eine Riesenehre, dabei zu sein und sich mit den weltbesten Wintersportlern zu matchen, aber auch auszutauschen. Ich hatte auf jeden Fall eine unglaubliche Zeit!
Tips:Wie sieht die Planung für die kommende Saison aus?
Födermayr: Nach meinem Urlaub geht‘s wieder ran an die Arbeit. Kraft und Ausdauertraining, Koordination… Skifahren steht dann erst Ende August oder September am Plan, in der Schweiz (Saas-Fee), das ist wie jedes Jahr die gleiche Station.
Tips:Im Grunde stehen Sie ja noch am Anfang der Karriere. Wie weit darf’s denn gehen, was möchten Sie erreichen?
Födermayr: Jetzt will ich schauen, dass ich körperlich wieder 100 Prozent leistungsfähig bin. Meine Ziele sind natürlich Weltcup-Podestplätze, und die Krönung wäre dann das Edelmetall. Weltmeisterin, Olympiasiegerin, das wäre natürlich das, was ich irgendwann erreichen will, ich mach‘s ja nicht nur als Hobby.
Tips: Was machen Sie neben dem Sport? Bleibt da Zeit für eine berufliche Ausbildung oder Hobbies?
Födermayr: Ich bin seit 2021 beim Bundesheer Heeressportlerin. Vielleicht mache ich mal ein Fernstudium, aber mehr geht sich nicht aus. Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit meinen Freunden und Familie. Ich reise gerne und probiere neue Sportarten, wie jetzt in Mexico surfen.
Tips:Kommen Sie noch oft nach Utzenaich?
Födermayr: Leider nicht allzu oft, gerade mit Corona waren wir während der Saison meist in der Bubble, Freunde und Familie kamen das letzte Jahr auf jeden Fall etwas kurz.
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