Robert „Baggio“ Auer: Bei der SV Ried verantwortlich für elf Kantinen und 70 Mitarbeiter
RIED. Seit vier Jahren ist Robert „Baggio“ Auer (50) der Leiter der Gastronomie der SV Ried und führt die elf Kantinen in der Innviertel Arena.

„Baggio“ ist in der Rieder Fußballszene ein Urgestein. Er spielte früher selbst (daher kommt auch sein Spitzname) und ist seit seinem 19. Lebensjahr in der Gastronomie tätig, unter anderem im Innvierterl. Seit 23 Jahren ist er selbstständig und führte viele Jahre lang das „Baggio“ und das „Stamperl“. Nach Corona verkaufte er sein Lokal.
Etwa zu dieser Zeit rief ihn SVR-Geschäftsführer Rainer Wöllinger an und sagte, dass der Verein jemanden für die Gastro brauche. Robert Auer: „Das war nie mein Plan, aber manchmal kommt es anders als man denkt.“
Auer ist Angestellter der SVR Service GmbH und arbeitet noch 30 Stunden bei der Tankstelle Streissenberger in Pramerdorf.
Nebenbei ist er seit Jahren mit einem Weihnachtsstand am Hauptplatz vertreten. Während der EM wird er im Stadiondorf Public Viewing anbieten.
Eine „Halbe pro Besucher“
In der zweiten Liga tut sich etwas weniger als in der 1. Bundesliga, aber pro Spiel werden trotzdem 50 bis 70 Fässer Bier (im Durchschnitt etwas mehr als eine Halbe pro Besucher), etwa 200 Liter Wein, rund 100 Kilogramm Bratwurst und 50 bis 60 Strutzen (je 20 Portionen) Leberkäse verbraucht.
70 Mitarbeiter
Für die Arbeit in den elf Kantinen und dem Wagen sind pro Spieltag bis zu 70 Personen im Einsatz, zum großen Teil Schüler und Pensionisten. Mit Vorbereitung und Aufräumen dauert ein Spieltag für das Personal rund sechs Stunden. „Es gibt ein Kernteam“, sagt Auer, „aber auch einen großen Wechsel. Besonders viele Schüler, die gerade gut eingearbeitet sind, verlassen die Schule zum Studieren oder fangen eine Arbeit an und haben dann keine Zeit mehr.“
Langer Spieltag
Für Robert Auer beginnt die Arbeit am Spieltag gegen 8 Uhr, wenn die Getränke und Lebensmittel ins Stadion gebracht und in die Kantinen und Kühlräume verteilt werden. Auch „Kleinkram“ wie Senf, Ketchup, Pappteller, Küchenrollen, Eistee darf nicht vergessen werden. Zweieinhalb Stunden vor dem Spiel kommen die ersten Mitarbeiter und bereiten die Kantinen vor.
„Während eines Spiels sollte es nur noch ums Nachfassen gehen“, erklärt Auer. „Manchmal werden auch zum Beispiel Gebäck oder Leberkäse unter den Kantinen verteilt, wenn es bei einer knapp wird und andere noch mehr haben.“
Nach dem Aufräumen muss Auer noch abrechnen - nach einem Spiel wie gegen den GAK, das um 20.30 Uhr beginnt, ist er nicht vor ein oder halb zwei Uhr fertig.
Keine Probleme mit den Fans
Mit den als schwierig verschrienen Fans hat er keine Probleme: „Von den Riedern kenne ich ja 80 Prozent.“ Aber auch im Auswärtssektor gebe es keine echten Probleme: „Die wollen ja nicht ihre Bierversorgung gefährden.“
Premiere gegen den LASK
Mittlerweile meistern Auer und sein Team auch ausverkaufte Spiele mit Routine. Das war nicht immer so, erinnert er sich schmunzelnd: „Mein erstes Spiel war ein Derby gegen den Lask. Da hab ich mich zwischendurch schon gefragt, was ich hier mache.“
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