Platzwart bei der SV Ried: Viel mehr als nur Rasenmähen
RIED. Bei der „Pitch Competition“, bei der jeweils die Spieler der Gastmannschaft den Rasen des Heimteams beurteilen, belegt die SV Ried seit Jahren Spitzenplätze. Verantwortlich dafür ist Platzwart Gerhard Ebner.
Der Frankenburger ist seit knapp zwei Jahren bei der SV Ried. Davor arbeitete er nach Abschluss einer Greenkeeper-Ausbildung 15 Jahre auf Golfplätzen und war zuletzt Head-Greenkeeper im 27-Loch-Golfresort in Kematen an der Krems.
Gerhard Ebner ist nicht nur für die Innviertel Arena zuständig, sondern auch für die Plätze der Fußballakademie in Hohenzell.
In der Innviertel Arena ist reiner Naturrasen verlegt, der alle drei bis vier Jahre gewechselt wird. In der Aka gibt es drei Rasenplätze und einen Kunstrasenplatz. Ebner: „Ein Bundesliga-Rasen ist in der Qualität mit dem Fairway beim Golf vergleichbar, muss aber stärker entwässert werden.“
Wenig verwunderlich: Ebners Arbeit geht weit über Rasenmähen und das Aufmalen von Linien hinaus. Die Pflege des Rasens ist eine Wissenschaft für sich.
Gesunder Rasen
Eine der wichtigsten Aufgaben des Platzwartes ist, dafür zu sorgen, dass der Rasen gesund ist. Viele mögliche Rasenkrankheiten lassen sich mit passender Düngung behandeln, erklärt Gerhard Ebner: „Wir achten darauf, möglichst wenig Fungizide zu verwenden.“
Vor dem Spiel wird der Rasen auf die vorgeschriebene Länge von 25 bis 28 Millimetern gemäht und zwei bis drei Stunden vor dem Anpfiff bewässert. Gleich nach dem Spiel muss der Rasen ausgeharkt werden, um Schäden, die während des Spiels entstanden sind, sofort zu beseitigen.
Weil der Boden durch die Belastung bei den Spielen verdichtet wird, muss er vier bis fünf Mal pro Jahr aerifiziert (belüftet) werden.
Die Qualität des Rasens wird auch von der Bundesliga geprüft, unter anderem auf Trittfestigkeit und Wasserdurchlässigkeit. Ebner: „Da ist man mit Messgeräten einen halben Tag unterwegs.“
Die Leitungen der Rasenheizung sind unter den Wurzeln in einer Tiefe von 17 bis 18 Zentimetern verlegt. Ebner: „Das ist nötig, weil wir sonst den Boden nicht behandeln könnten.“
Technisch bedingt ist auch, dass das Spielfeld nicht komplett eben ist, sondern nach außen leicht abfällt: „Das ist wichtig für die Drainage und das Abfließen nach einem Regen.“
Die meisten Maschinen für die Rasenpflege besitzt die SVR selbst; größere, die nur selten gebraucht werden, leiht sich der Verein von der Stadt Ried.
Größere Arbeiten stimmt Gerhard Ebner mit Stadionchef Leo Kiesenhofer und dem Spielplan ab, damit der Platz auch bei kurzfristigen Spielansetzungen für die Mannschaft zur Verfügung steht.
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