Schwarz-Grün: Sportwissenschaftler liefern Daten für die Fitness der jungen Spieler
RIED. In der Fußballakademie der SV Ried kümmert sich ein junges und sehr engagiertes Team um die sportwissenschaftliche Analyse der zahlreichen Daten, die über die Spieler von der U14 bis zu den Jungen Wikingern gewonnen werden. Phillip Melchior wird dabei unterstützt von Lena Danner, Philipp Mattes sowie Felix Wimmer und Praktikant Kilian Mair.

Alle haben ein Sportwissenschafts-Studium abgeschlossen oder sind, wie Philipp Mattes und Kilian Mair, gerade dabei, den Bachelor zu machen.
Ihre Datenanalyse dient dazu, die athletischen Stärken und Schwächen eines Spielers zu erkennen und das Training darauf abzustimmen; nicht zuletzt, um Verletzungen vorzubeugen. Dabei stehen sie in ständigem Austausch untereinander und mit den Trainern der verschiedenen Nachwuchsteams.
Phillip Melchior: „Unsere Aufgabe ist, den Trainern die bestmöglich fitten Spieler zur Verfügung zu stellen.“ Das Leistungspotenzial der Spieler hinsichtlich Ausdauer, Kraft und Verletzungsvorbeugung ist dafür die Basis. Melchior: „Wir orientieren uns dabei an Best-Practice-Beispielen und an unserem Spielstil, der für alle Mannschaften der SV Ried gilt: aggressiv, mit hohem Tempo und zweikampfstark.“
Wichtig sei, zu wissen, wo der Spieler hin soll. „Dann können wir ihn aufbauen. Das braucht aber etwas Zeit. Es wäre schlimm, wenn ein Spieler von Null auf Hundert fit sein müsste. Besser, er ist drei Monate etwas schwächer und dann dauerhaft da, wo er sein soll.“
Viele neue Ideen
Phillip Melchior ist seit 2020 bei der SVR und pendelt fast täglich von St. Pölten nach Ried. „Als ich herkam, war die Akademie noch nicht so sportwissenschaftlich durchorganisiert wie jetzt. Wir können hier etwas aufbauen und bewegen. Es macht Spaß, wenn man sieht , dass die Arbeit Früchte trägt.“
Philipp Mattes kam von einem Bezirksligaverein bei Freistadt nach Ried und ist seit Sommer 2024 in der AKA: „Man lernt jeden Tag etwas Neues und hat die Möglichkeit, etwas weiter zu entwickeln.“ Ähnlich argumentiert Lena Danner, die vorher zweieinhalb Jahre an einer Schule mit Skischwerpunkt arbeitete: „Wir sind ein junges, motiviertes Team mit vielen neuen Ideen. Es passiert viel hier.“
Jede Menge Daten
In der Akademie werden jede Menge Tests durchgeführt. Das beginnt mit den ÖFB-Testungen, die im Nachwuchs zweimal jährlich durchgeführt werden. Einmal pro Monat stehen in der Akademie auch eigene Tests auf dem Programm, bei denen es um Sprungkraft, Sprints, Reaktionsfähigkeit und andere Parameter geht. Melchior: „Wir haben rund 100 Datenpunkte. Dadurch können wir die Entwicklung der einzelnen Spieler von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr gut beobachten. Wir können die Spieler und auch ganze Jahrgänge untereinander vergleichen.“
Dazu kommen die GPS-Daten, die während der Spiele gesammelt werden. Melchior: „Da sieht man genau, wer wie viel läuft und mit welcher Belastung.“
Aus der Summe dieser Daten („Wir nehmen alles, was wir kriegen können“) ergibt sich „nicht das große Ja oder Nein“, was eine mögliche Karriere als Fußballer betrifft, aber die Sportwissenschaftler und Trainer können eine Tendenz erkennen.“
Melchior: „Wenn ein Spieler bei den Jungen Wikingern zwölf Kilometer pro Spiel läuft, wird er das wohl auch bei den Profis können. Wenn er es bei uns nicht schafft, wird es kaum für die Profis reichen.“
Die jungen Kicker hätten ein Grundinteresse an diesen Daten, sagt Lena Danner. „Sie nehmen das gut auf, aber es gibt spaßigere Sachen.“ Bei diesen Tests komme aber auch der Ehrgeiz durch: „Besonders beim GPS-Tracking wird das fast zu einem Wettkampf. Die Spieler wollen wissen, wer der Schnellste ist.“
Bei der Geschwindigkeit erreichen die jungen Spieler erstaunliche Werte. Die Schnellsten bei den Jungen Wikingern kommen auf etwa 36 km/h, der Durchschnitt liegt bei etwa 34 km/h. Die Werte bei der U18 seien „nicht weit weg“ davon. Melchior: „Du musst nicht Lichtgeschwindigkeit laufen, um bei der SV Ried zu spielen, aber du darfst nicht langsam sein.“
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