Musikfachmesse bringt drei Tage mit Information und jeder Menge Livemusik
RIED. „Es war eine schwere Geburt, aber wir wollen eine positive Aufbruchstimmung bieten!“ – so beschreibt Messedirektor Helmut Slezak die Stimmung vor der Music Austria, die vom 13. bis 15. Mai in den Rieder Messehallen stattfindet.
Insgesamt wird die Musikfachmesse (nach den Absagen in Frankfurt und Leipzig die einzige im deutschsprachigen Raum) heuer kleiner und kompakter – was nicht zuletzt daran liegt, dass mit der Planung begonnen werden musste, als die Pandemie im Herbst Höchstwerte erreichte.
Dass Institutionen wie das Landesmusikschulwerk oder der Blasmusikverband sofort gesagt hätten „wenn ihr die Messe macht, sind wir dabei“, habe viel Rückenwind gegeben, sagt der Messedirektor: „Die Messebranche zählt nicht zu den Coronagewinnern. Viele Veranstaltungen sind noch schaumgebremst. Auch die Lage im Musikhandel ist nicht einfach. Wir wollen es schaffen, wieder ein Branchentreffpunkt zu werden.“
Die Rieder Herbstmesse 2021 sei „unglaublich“ gewesen, die Modellbaumesse „wie immer“, aber derzeit herrsche durch die (gerade für die Blasmusik) immer noch zu spürende Pandemie, den Krieg in der Ukraine und die Teuerung eine „nicht unbedingt konsumfreundliche Gemengelage“ vor.
Die Zahl von 110 Ausstellern ist somit ein erfreulicher Wert, auch wenn er näher an der ersten Rieder Musikmesse 2004 (93 Aussteller) liegt als beim Höchstwert von 175 Ausstellern.
Den frei gewordenen Platz hat die Messe Ried sinnvoll genutzt: Jeder Aussteller erhält zusätzlich zur gemieteten Standfläche eine Testzone von neun bis zwölf Quadratmetern, die nur dafür vorgesehen ist, dass Messebesucher dort auch z. B. Blasinstrumente ausprobieren können. Slezak: „Dadurch können wir zumindest die Gefahr der Tröpfcheninfektion verhindern.“
Eduard Geroldinger, als Leiter der LMS Ried ein langjähriger Partner der Music Austria: „Entweder man setzt Impulse oder man lässt es bleiben. Letzteres war aber keine Alternative.“
Karl Geroldinger, der Direktor des OÖ. Landesmusikschulwerkes: „Eine Endverbrauchermesse zeigt, wie wichtig der persönliche Kontakt zum Händler ist. Man kann natürlich Musikinstrumente online bestellen, aber wenn ein Service nötig ist, beginnen die Probleme.“
Aussteller und viel Livemusik
Das Angebot umfasst alle Bereiche der Musik, von Instrumenten und Noten über Veranstaltungstechnik und Software bis zum Zubehör.
Auf vier Live-Bühnen und einer kleineren Musiklounge wird an allen drei Tagen ein abwechslungsreiches musikalisches Angebot präsentiert.
Auf der Kulturlandbühne OÖ (Halle 18) präsentieren sich Künstler, Ensembles und Orchester des OÖ. Landesmusikschulwerks, unter anderem 19 Chöre mit 600 Kindern in der „Meistersingerschule“.
Im Keine Sorgen Saal finden unter anderem das Mitmach-Kinderkonzert „MultiKultiBus“, der Musikschulkongress und der Orchesterwettbewerb des Blasmusikverbandes OÖ statt.
Ein Highlight beim Kongress: der Vortrag des Neurologen Manfred Spitzer über „Musik & Gehirn“ am Freitag um 19.30 Uhr.
Auch auf der Music Austria Bühne (Halle 13) und in der Musiklounge (Halle 18) gibt es täglich Livemusik. Die Woodstock Music Lounge (Halle 14) gibt einen Vorgeschmack auf das Woodstock der Blasmusik.
Zehn kostenlose Workshops runden das Programm ab.
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