Stadt Ried will ihren Energieverbrauch deutlich senken
RIED. Die Stadt Ried muss sparen. Mit einem „Energie-Masterplan“ will Bürgermeister Bernhard Zwielehner (ÖVP) den Gesamtenergieverbrauch der Stadt um 20 Prozent senken.
Grundlage dafür ist eine genaue Analyse der Ist-Situation. Aktuell beträgt der gesamte Heiz- und Strombedarf der 26 städtischen Einrichtungen (Freibad, Kindergärten, Schulen, Volkskundehaus, Bauhof, öffentliche Beleuchtung bis hin zum Friedhof) 6,1 Millionen Kilowattstunden (kWh) pro Jahr.
Das entspricht ungefähr dem Energieverbrauch von 400 Einfamilienhäusern.
Die Kosten teilen sich auf Geothermie (600.000 Euro), Strom (500.000 Euro) und Gas (80.000 Euro) auf, dazu kommen noch 100.000 Euro für Diesel und Benzin für die städtischen Fahrzeuge und die Feuerwehr. Gesamt macht das 1,3 Millionen Euro.
Eine Einsparung von 20 Prozent würde die Ausgaben um etwas mehr als eine Viertelmillion Euro pro Jahr senken.
Schon 27 Prozent eingespart
Durch verschiedene Maßnahmen konnte schon von 2021 bis 2024 rund 1,2 Millionen kWh eingespart werden – mehr als ein Viertel des Verbrauchs. Alleine der Stromverbrauch sank durch die vielen neuen PV-Anlagen seit 2021 um 16 Prozent.
Die größten Stromverbraucher der Stadt sind die Straßenbeleuchtung und das Hallenbad mit mehr als der Hälfte des gesamten Strombedarfs. Die Umstellung der Beleuchtung auf LED wird auch dort Einsparungen bringen.
„Gas wird durch Geothermie ersetzt“
Bürgermeister Zwielehner: „Gas wird nur noch bei sechs Objekten eingesetzt und bis 2030 vollständig aus dem Energiemix verschwinden. Es wird durch Fernwärme der Energie Ried ersetzt.“
Schon jetzt werden mehr als 2.700 Wohnungen, 240 Einfamilienhäuser, 120 Firmen und 15 Großbetriebe – auch das Krankenhaus Ried – mit Fernwärme der Energie Ried versorgt. Das spart jährlich mehr als 16.500 Tonnen CO₂.
Im Fuhrpark der Stadt wird erstmals ein Fahrzeug auf HVO 100 (hydriertes Pflanzenöl) umgestellt. Im Vergleich zu fossilem Diesel lässt sich mit HVO 100 eine CO₂-Reduzierung von etwa 90 Prozent realisieren. Zwielehner: „Es riecht ein wenig nach Pommes Frites.“
Detaillierte Prüfungen
Der Bürgermeister: „Im nächsten Schritt werden wir mit den jeweiligen Verantwortlichen jedes Objekt detailliert prüfen, wie wir den Energieverbrauch senken können. Da werden wir an vielen kleinen Schrauben drehen.“
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