Sinnvoll und besinnlich: Pramtaler Advent lockt mit höchster geschnitzter Holzkrippe
RIEDAU. Auch heuer ist der Pramtaler Advent ganz traditionell am ersten Adventwochenende eröffnet worden. Wer dem Weihnachtstrubel für ein paar Stunden entwischen will und dabei nicht nur sich selbst, sondern auch Menschen in Not etwas Gutes tun will, dem bietet der rein karitative Weihnachtsmarkt in und ums Holz- und Werkzeugmuseum Lignorama noch an den nächsten beiden Adventsamstagen ein entschleunigendes Programm.
„Wenn alle Hilfsorganisationen weichen, dann kommen die Ärzte ohne Grenzen“, erzählt Lisa Wipplinger vom Lignorama. Seit mittlerweile 16 Jahren geht der Reinerlös des Pramtaler Advents im und ums Holz- und Werkzeugmuseum in Riedau an die internationale Organisation für medizinische Nothilfe, der 1999 der Friedensnobelpreis verliehen wurde. Und auch heuer kommt der Erlös des Weihnachtsmarktes Ärzte ohne Grenzen zugute. Insgesamt konnten die Helfer, die alle ehrenamtlich arbeiten, mit dem Verkauf von weihnachtlichen Schmankerln wie der beliebten Adventsuppe schon über 150.000 Euro für den guten Zweck sammeln.
Spenden gehen auch heuer an Ärzte ohne Grenzen
Grenzenlos ist auch die Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft, die zwischen 80 und 100 Helfer jedes Jahr vorleben. Vereine, Schule, Pfarre und engagierte Einzelpersonen ermöglichen die einzigartige Kombination aus musikalischer Adventfeier in der Pfarrkirche, Adventmarkt und der Sonderausstellung im Holz- und Werkzeugmuseum Lignorama, die bei freiem Eintritt besucht werden kann. Zwischen 12.000 und 15.000 Euro kommen pro Jahr zusammen. Sogar die Bäumchen, die für das weihnachtliche Flair sorgen, werden zu Geld gemacht und an die Riedauer günstig als Weihnachtsbäume verkauft. Die Einnahmen gehen ebenfalls an Ärzte ohne Grenzen.
Heuer nur dreimal geöffnet
Nur dreimal haben die Besucher des Pramtaler Advents heuer die Gelegenheit, sich vom sinnvollen und besinnlichen Weihnachtsmarkt in Riedau verzaubern zu lassen. Mit etwa 15 regionalen Ausstellern ist der Adventmarkt klein und überschaubar. Nach der Eröffnung am ersten Adventsamstag lädt der Pramtaler Advent noch zweimal bei freiem Eintritt ein, dem Weihnachtstrubel zu entfliehen. Den 23. Dezember können die Mitwirkenden in Ruhe zuhause verbringen und sich auf das große Fest vorbereiten. Wipplinger ist überzeugt, dass sich dies nicht auf die Spendensumme auswirken wird.
Höchste Holzkrippe lockt Besucher nach Riedau
Auch in diesem Jahr ist die höchste geschnitzte Holzkrippe der Welt ein Besuchermagnet. Winzig wirken die Besucher vor den rund fünf Meter hohen und zwischen 800 und 1200 Kilogramm schweren Figuren, die der Bildhauer Meinrad Mayrhofer aus Tannenholz geschnitzt hat. „Die Dimension kann man erst richtig erfassen, wenn man direkt davor steht“, erzählt Wipplinger immer noch beeindruckt. „Es war ein Riesenprojekt in jeder Hinsicht“, sagt der Künstler, der mit seinem Werk einen Teil zum Erfolg des Adventmarktes beiträgt und damit die Herbergssuche in die heutige Zeit holt.
Künstler holt Herbergssuche in die heutige Zeit
„Ein Kind ist ein Wunder. Im Stall hat nix gepasst und trotzdem war die Freude groß“, sagt der dreifache Vater, der weiß, wieviel Glück ein Kind bedeutet. Dieses Wunder möchte der Bildhauer darstellen und gleichzeitig die Leute mit der Frage „Was tust du selbst, wenn plötzlich jemand an deiner Tür läutet und um Hilfe bittet? Weist du ihn ab oder hilfst du?“ zum Nachdenken anregen. „Die Herbergssuche ist keine romantische Geschicht, endet aber glücklich – mit einem neuen Leben.“ Nachdem Mayrhofer 2005 die zentrale Gruppe mit Maria, Joseph, Jesus und den Schafen vollendet hatte, ergänzte er diese 2007 mit den Heiligen Drei Königen und den schlafenden Hirtenbuben.
Bummelzug verbindet Zeller Advent und Pramtaler Advent
Am dritten Adventsamstag, 16. Dezember, kommen die Besucher des Pramtaler Advents ganz einfach zum Zeller Advent und zurück. Sie brauchen nur in den Bummelzug hüpfen, der zwischen 16 und 19 Uhr zwischen den Adventmärkten in Zell an der Pram und Riedau hin- und herfährt. Der romantische Weg entlang der Pram wird dafür mit Kerzen umrahmt.
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