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Tabuthema Inkontinenz: Ambulanzteam im LKH Rohrbach kümmert sich um Betroffene

Martina Gahleitner, 22.02.2019 12:30

ROHRBACH-BERG. Wenn lachen, niesen oder husten zum Problem wird, wird darüber kaum gesprochen. Unfreiwilliger Harn- oder Stuhlverlust bei Frauen ist ein Tabuthema. Dabei können Beratung und Behandlung in der Uro-Gynäkologischen Ambulanz des LKH Rohrbach Lebensqualität zurückbringen.

Bei unfreiwilligem Harnverlust kann frau geholfen werden.   Foto: sevenke/Shutterstock.com
  1 / 2   Bei unfreiwilligem Harnverlust kann frau geholfen werden. Foto: sevenke/Shutterstock.com

Im Krankenhaus Rohrbach kümmert sich das Ambulanzteam einfühlsam und umfassend um die Betroffenen. “In der Uro-Gynäkologischen Ambulanz betreuen wir Patientinnen, die von Harninkontinenz,Blasenstörungen oder gynäkologischen Problemen nach der Geburt betroffen sind. Oft leiden die Frauen sehr lange und nehmen eine drastische Einschränkung ihrer Lebensqualität in Kauf, bevor sie sich entschließen, Hilfe zu suchen. Darum nehmen wir uns für die Gespräche in der Ambulanz auch so viel Zeit“, sagt dazu Martina Zauner, Fachärztin für Gynäkologieund Geburtshilfe am LKH Rohrbach.

Problembereich Beckenboden

Meist ist der weibliche Beckenboden für die Probleme verantwortlich. Er besteht aus Muskeln und Bindegewebe, die die Bauchhöhle nach unten abschließen, und sorgt dafür, dass die Beckenorgane Blase, Gebärmutter und Darm in der richtigen Position bleiben. „Eine Schwangerschaft, Übergewicht oder chronischer Husten können den Beckenboden schwächen. Bei körperlicher Belastung, wie zum Beispiel beim Niesen, kann dann meist Harn, seltener Stuhl, nicht mehr gehalten werden“, erklärt die Fachärztin.

Rasche Hilfe ist möglich

Ist der erste Schritt in Richtung Abklärung getan und haben die Betroffenen ihren Hausarzt aufgesucht, können sie direkt an die Ambulanz des LKH Rohrbach zugewiesen werden. Vor Ort führt das Team eine umfassende Untersuchung durch und kann mit vielen kleinen Maßnahmen meist recht rasch helfen: „Wir klären gemeinsam ab, welche Maßnahmen gesetzt werden sollen. Das kann von Elektrostimulation über Beckenbodentraining und Lebensstilberatung bis hin zur Verordnung guter Kontinenz-Materialien gehen. Denn schon der richtige Schutz kann den Alltag enorm erleichtern. In seltenen Fällen ist auch ein kleiner operativer Eingriff nötig,um das Problem zu beheben“, informiert Martina Zauner, die im Team mit Kontinenzberaterin DGKP Silvia Stadlbauer arbeitet. Die beiden Expertinnen ergänzen: „Wir möchten alle Frauen,die unter den genannten Problemen leiden, ermutigen, rasch Hilfe zu suchen. Je früher wir gemeinsam an der Lösung arbeiten, umso schneller ist der Weg zurück zum geliebten Sport,dem unbeschwerten Lachen und dem entspannten Alltag.“


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