Politik trifft Schule: Sinn der Herbstferien und warum Frauen für Hygieneartikel bezahlen müssen
ROHRBACH-BERG. „Politik trifft Schule“: Unter diesem Motto füllten die Schüler der Berufsbildenden Schulen gestern Freitag, 20. September, das Centro. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion standen sechs Jungpolitiker den rund 400 Jugendlichen Rede und Antwort.
Nach einer kurzen Vorstellrunde, löste die von Türkis-Blau eingeführten Deutschförderklassen eine hitzige Diskussion aus. „In Wien hat mehr als die Hälfte der Schüler nicht mehr Deutsch als Umgangssprache“, kritisiert Silvio Hemmelmayr von der FPÖ, dem stimmte auch Claudia Plakolm von der ÖVP zu. Stefan Kaineder von den Grünen, konnte darüber nur den Kopf schütteln: „Wir können nicht schon bei den Kindern anfangen, indem man sie bereits in der Schule auseinander dividiert“. Nina Andree von der SPÖ spricht über eine generelle Entrümpelung des Bildungssystems. „Wir brauchen eine endgültige Lösung und müssen endlich aufhören ständig herumzudoktern“, bekräftigt sie Felix Eypeltauer von den Neos. Auch Bernd Nussbaumer von der Liste Jetzt kann die Einführung der Deutschförderklassen nicht verstehen: „Schon vor 100 Jahren sprachen die Leute verschiedene Sprachen und es ist gut ausgegangen.
Schüler hinterfragen Herbstferien
Nach der Diskussion, die mit Spannung seitens der Schüler verfolgt wurde, war es an der Zeit die Fragen der Jugendlichen zu beantworten. Mittels eines Online-Tools konnten diese anonym gestellt werden. Jene, mit den meisten „Gefällt mir“, schafften es ganz oben ins Ranking. Dass ausgerechnet Schüler fragen, warum ein Monat nach den Sommerferien, Herbstferien am Plan stehen, verwunderte auch Moderatorin Barbara Eidenberger. Außerdem schaffte es die Frage „Warum müssen Frauen für ihre Hygieneartikel (Binden usw.) selbst bezahlen? Wir haben es ja uns schließlich nicht ausgesucht“ ganz nach oben im Ranking. Kaineder sprach sich ganz klar für eine Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Hygieneartikel aus, Eypeltauer für eine Senkung. Andree und Nussbaumer forderten nicht nur kostenlose Tampons, sondern auch Gratis-Verhütungsmittel. „Man kann nicht pauschal alles kostenlos machen“, sagte Plakolm, ist aber von einer Senkung der Mehrwertsteuer nicht abgeneigt.
„Für uns war es von großer Bedeutung den Schülern eine Bühne zu bieten, wo sie im Austausch mit den Politikern ihre wichtigsten Fragen klären konnten. Daher wurde auch ganz bewusst das Motto `Politik trifft Schule` gewählt,“ resümiert David Ilk, Schulsprecher der HAK Rohrbach.
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