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Handelsketten schränken Sortiment ein: "Wäre viel früher notwendig gewesen"

Martina Gahleitner, 06.04.2020 12:16

BEZIRK ROHRBACH. Verärgerung herrscht bei den regionalen Fachhändlern, die nach wie vor ihre Geschäfte geschlossen halten müssen – während bei den Handelsketten nicht nur Produkte der Grundversorgung über den Ladentisch gehen. Das soll sich mit Samstag ändern.

Viele Geschäfte müssen noch geschlossen bleiben, erst ab 14. April soll es eine Lockerung geben. Foto: Maderla/Shutterstock.com
Viele Geschäfte müssen noch geschlossen bleiben, erst ab 14. April soll es eine Lockerung geben. Foto: Maderla/Shutterstock.com

Mit einem Solidaritätsakt wollen die großen Handelsketten ab Karsamstag freiwillig den Verkauf von Non-Food-Artikeln einschränken. „Damit bringen wir zum Ausdruck, dass wir keinesfalls die Notlage von vielen Non-Food-Geschäften, die derzeit nicht geöffnet sein dürfen, ausnutzen“, heißt es in einem gemeinsamen Statement. Damit reagieren sie auf zunehmende Unstimmigkeiten innerhalb des Handels.

„Diese Logik verstehen wir nicht“

Auch regionale Unternehmer zeigen sich verärgert darüber, dass Supermärkte und Diskonter mehr als nur Lebensmittel verkaufen dürfen. „Wir müssen geschlossen halten, während so genannte Lebensmittelgeschäfte unter anderem auch Blumen und Pflanzen verkaufen dürfen. Diese Logik verstehen viele Unternehmer nicht“, sagt etwa Andrea Höglinger, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Carola Leitner die Gärtnerei Leitner Höglinger in Rohrbach-Berg führt. Selbstgezüchtete Gemüsepflanzen stehen hier bereit und die Glashäuser sind voll mit Sommerblumen. „Wir haben einen Lieferservice aufgestellt und machen einen Gassenverkauf. Wir haben keinen einzigen Mitarbeiter gekündigt oder in Kurzarbeit geschickt und stehen das gemeinsam durch“, ergänzt sie und erwartet sich auch Unterstützung von der Wirtschaftskammer, „damit wir uns so rasch als möglich wieder erholen.“

Regina Almesberger, Inhaberin von Allround Matratzen in Rohrbach-Berg, kritisiert den Massenandrang, bei dem Abstand halten gar nicht mehr möglich ist. „Es gibt niemanden, der den Zutritt kontrolliert. Alle anderen Geschäfte müssen sich mit Lieferservice und telefonischen Beratungen plagen, damit sie ein paar Euro Umsatz machen. Es muss schnell etwas geändert werden.“

Sehr späte Lösung

Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Andreas Höllinger ist froh über die am Samstag kommende freiwillige Einschränkung des Sortiments. „Damit konnte eine wichtige Lösung erreicht werden. Diese Maßnahme wäre jedoch wesentlich früher notwendig gewesen. Für die Betriebe, die derzeit auf ihren Waren sitzen bleiben oder reihenweise Aufträge verlieren, ist die Situation besonders bitter.“ Er hofft auf eine baldige Lockerung der Maßnahmen in allen Geschäftsbereichen.

Lockerung ab 14. April

Die auch kommen sollte: Die Bundesregierung gab heute (Montag) Vormittag bekannt, dass ab 14. April kleine Geschäfte (bis 400 m2), Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen sollen. Ab 1. Mai ist Ziel, alle Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure wieder zu öffnen.

Kauf hier mit Ostergewinnspiel

Großer Wunsch des WK-Chefs ist es in erster Linie, dass die Konsumenten das regionale Einkaufsangebot in Anspruch nehmen. Unter www.lieferserviceregional.at/rohrbach sind mittlerweile mehr als 170 Unternehmen gelistet, die ihre Produkte nach Hause liefern, auch Gutscheine können erworben werden.

Einen besonderen Anreiz zum regionalen Einkauf schafft der Wirtschaftsbund des Bezirkes Rohrbach mit einem Ostergewinnspiel. „Jeder, der uns bis 14. April ein Foto von seinem Kassazetterl als Beleg für seinen Ostereinkauf bei einem Unternehmen aus der Region per E-Mail an rohrbach@ooewb.at schickt, nimmt an der Verlosung teil“, informiert Höllinger. Zwei ausgeloste Osterhasen dürfen sich schließlich darüber freuen, dass der Wirtschaftsbund Rohrbach ihren Ostereinkauf bezahlt. Die Kauf hier-Initiative wird auch mit künstlerischen Beiträgen von Musiker Jack the Busch, Autorin Annika Höller und Maler Gottfried Derndorfer unterstützt.


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