Doppelmord im Mühlviertel: "Es ist nicht so trivial wie beim CSI im Fernsehen"
LINZ/ SALZBURG. „Es ist nicht so trivial wie beim CSI im Fernsehen“, bitten die Gerichtsmediziner im Fall des mutmaßlichen Doppelmörders Roland D. um Geduld.
„Es ist falsch, dass wir den Todeszeitraum nicht bestimmen können. Das können wir, aber das braucht noch Zeit“, betont Fabio Monticelli, Leiter der Gerichtsmedizin Salzburg, in einem Gespräch mit den Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN). Er erklärt, dass es wichtig sei, nach dem Tod eines Menschen so schnell wie möglich die Körperkerntemperatur zu messen, um den Zeitpunkt einzuengen. Das könne auch die Polizei erledigen, in diesem Fall sei das aber nicht passiert.
„In so einem Fall muss man exakt sein“
Um nun den Todeszeitraum bestimmen zu können, brauche es aufwendigere Methoden. Dafür müssen laut Monticelli zum Beispiel Temperaturdaten vom Fundort erhoben werden. Zur Krone sagte Monticelli: „Es kann nie der Todeszeitpunkt, sondern nur der Todeszeitraum festgestellt werden. Das ist unser Auftrag von der Behörde. Wenn es darum gegangen wäre, ob die Leiche zwei oder sechs Tage gelegen ist, hätten wir schon eine Antwort geben können. Aber in so einem Fall muss man exakt sein.“ Ohnehin hat es sich bei den Informationen, die am Montag bekannt gegeben wurden, nur um einen ersten mündlichen Bericht gehandelt, Monticelli spricht in diesem Zusammenhang von einem „Kommunikationsproblem“. Etwas Geduld ist also gefragt.
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