Zwei Rehkitze in Aigen-Schlägl bei Mäharbeiten getötet

Laut Bezirksjägermeister Martin Eisschiel aus Rohrbach dürfte der Sohn des Landwirts die Kitze beim Mähen übersehen haben. „Der Landwirt hat sich vor den Mäharbeiten nicht bei der Jägerschaft gemeldet und vor allem auch nach dem Zwischenfall nicht. Da ist die Kommunikation gescheitert“, sagte Eisschiel gegenüber dem ORF.

Kommunikation als zentrale Aufgabe

In der Regel bestehe ein gutes Verhältnis zwischen Jägerschaft und Landwirtschaft. „Es ist im Sinne beider Seiten, dass die Kitze vor dem Mähen aus den Feldern gezogen werden“, betont Eisschiel, selbst Landwirt. Neben dem Schutz des Wildes gehe es auch um die Futterqualität: „Wir wollen unbedingt vermeiden, dass Kadaver in das Futter gelangt. Denn durch das Leichengift ist es für Kühe gefährlich“, so der Bezirksjägermeister.

Keine rechtlichen Konsequenzen

Laut Bezirksjägermeister Eisschiel drohen dem Landwirt aus heutiger Sicht keine rechtlichen Konsequenzen. Wichtiger sei, Landwirte und Jäger an einen Tisch zu bringen und den Vorfall zu besprechen.

Hintergründe

Jäger durchsuchen Wiesen vor dem Mähen, um Rehkitze und andere Wildtiere vor dem sogenannten „Mähtod“ zu schützen. Rehkitze ducken sich bei Gefahr instinktiv ins hohe Gras, anstatt zu fliehen – ein Verhalten, das sie während der Mäharbeiten besonders gefährdet.

Deshalb nehmen Landwirte vor dem Mähen in der Regel Kontakt mit der örtlichen Jägerschaft auf, um eine gemeinsame Suche zu organisieren.