"Peer Gynt" in der Helfenberger Kulturfabrik: Wer durchhält, wird reich belohnt
HELFENBERG. Wer ins Theater gehen möchte, um sich berieseln zu lassen, der ist bei Ibsens „Peer Gynt“ des Theaters in der Kulturfabrik definitiv an der falschen Adresse. All jene, die angesichts der Versreime, in denen das gesamte Stück vorgetragen wird, den roten Faden nicht verlieren, werden aber mit einem tiefsinnigen und schauspielerisch einzigartigen Abend belohnt.
Man braucht schon seine Zeit, um in das Geschehen eintauchen zu können. Vor allem Ljubisa Lupo Grujcic als ausdrucksstarker Peer Gynt schafft es aber mit seinem Schauspiel, das Publikum abzuholen und es mit in ein Leben voller Sein und Schein, Aufs und Abs zu nehmen. Mühelos und beinahe fehlerfrei rezitierte er rund zweieinhalb Stunden lang Ibsens Klassiker der Theaterliteratur, perfekt unterstützt vom großartigen Ensemble, das aufgrund der Mischung von Profis und lokalen Persönlichkeiten wieder einen ganz besonderen Charme versprüht.
Ein Pool für alle Fälle
Apropos eintauchen: Mitten auf der Bühne in der Kulturfabrik prangt als ungewöhnliche Requisite ein Pool, der rege in das Geschehen miteinbezogen wird. Dass es dem Premierenpublikum gefallen hat, davon zeugte nicht zuletzt der anhaltende und verdiente Applaus, den auch Regisseur Andreas Baumgartner sichtlich gerührt in Empfang nahm.
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass man manchmal nicht lange suchen müsste, um das Glück zu finden – man muss es nur erkennen.
Wer „Peer Gynt“ in Helfenberg nicht verpassen möchte, der hat noch bis 14. August Gelegenheit dazu. Zeitgleich ist auch eine Ausstellung des Helfenberger Künstlers Hermann Eckerstorfer und des Wahl-Bad Leonfeldeners John Owen im Foyer zu sehen.
Nähere Infos: www.theaterinderkulturfabrik.at
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