Stummfilm-Jubiläum hoch zwei für Gerhard Gruber
AIGEN-SCHLÄGL. Ein doppeltes Jubiläum gibt es heuer für Gerhard Gruber zu feiern: Der Stummfilm-Pianist ist seit 35 Jahren in seinem Metier beschäftigt und gastiert heuer das zehnte Jahr in Folge beim Stummfilm Open-Air in Natschlag.
Wie immer flimmert am Freitag, 4. August, im Stoareich Natschlag eine Komödie über die Leinwand. Dieses Mal kann man Buster Keaton in „Steamboat Bill, Jr.“ bewundern. Die spontan entstehenden Klänge des Klaviers in den Händen von Gerhard Gruber lassen den Film umso lebendiger werden.
Lebendig wie selten zuvor fühlt sich auch Gerhard Gruber, der gebürtig aus Aigen-Schlägl stammt und in Wels lebt. Der frühere Komponist für Theatermusik und studierte Jazzmusiker lebt seine Passion für Stummfilme mit deren Begleitung aus. Dabei war diese Karriere keineswegs geplant: „1988 war es, als man in Linz beim Abriss eines Kinos einen alten Projektor fand und ihn reparierte. Daraufhin fragte man mich, ob ich die Stummfilme mit Klaviermusik begleiten wolle. Ich stimmte zu und dann bin ich durch österreichische Gymnasien mit dem Projektor getourt“, erinnert er sich zurück. 1999 führte ein Auftritt bei einem Open Air für das Filmarchiv Austria in Wien zu einer Welle an Engagements in der Bundeshauptstadt, bis 2005 auch die Welt auf den oberösterreichischen Künstler aufmerksam wurde.
Rund um den Globus
Auftritte rund um den Globus folgten: „Ich habe mittlerweile schon mehr als 2.000 Aufführungen hinter mir und dabei mehr als 650 verschiedene Filme begleitet. Zur Hoch-Zeit absolvierte ich rund 150 Auftritte im Jahr“, sagt der nimmermüde 51er-Jahrgang. Momentan ist er unter anderem wegen der eingeschränkten Veranstaltungen während der Pandemie eher im deutschsprachigen Raum unterwegs, doch die Szene nimmt wieder Fahrt auf und so würde er als Wiedereinstieg gerne am Filmfestival von Los Angeles im Mai nächsten Jahres auftreten. Die Vorbereitungen dafür laufen schon.
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