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Flüchtlinge: Zelt bei Oberaigner - Grenze geöffnet

Leserartikel Christian Hartl, 27.11.2015 12:34

NEBELBERG. Mehr als 150 Personen kamen zur Informationsveranstaltung rund um die Verlegung des Transitzeltes uf das Oberaigner-Firmengelände. Neben der Kurzfristigkeit der Maßnahme, bei der sich viele „überrollt“ fühlten, waren auch die Hintergründe für die Flüchtlingsbewegung und die Terrorgefahr Thema.

Bürgermeister Markus Steininger sprach über die Flüchtlingsbewegungen im Jahr 1945.
  1 / 5   Bürgermeister Markus Steininger sprach über die Flüchtlingsbewegungen im Jahr 1945.

„Wir erleben derzeit eine Herausforderung, wie wir sie seit 70 Jahren nicht mehr kennen“, sagte Valentin Pühringer, Sicherheitsbeauftragter der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach und Katastrophenhilfsdienst-Referent des Roten Kreuzes bei der Informationsveranstaltung rund um die Verlegung des Transitzeltes nach Nebelberg. 60.900 Personen wurden in Kollerschlg seit Mitte September versorgt und ordnungsgemäß über die Hanging nach Deutschland gebracht - 50 Flüchtlinge pro Stunde. Wie bereits bekannt ist, werden die Flüchtlinge ab 5. Dezember in einem wintertauglichen Transitzelt bei der Firma Oberaigner auf ihren Grenzübertritt warten. Weil auch der Miet-Vertrag der Stockhalle Kollerschlag mit der Union mit November endete, ist auch das Notquartier Geschichte. Der Grenzübergang in Hanging wurde wieder für den Verkehr geöffnet. Etwa 100.000 Euro kostet es, damit das 1000 Quadratmeter große Zelt am Firmengelände aufgestellt werden kann. Inbegriffen ist die Asphaltierung einer 3350 Quadratmeter großen Fläche und der Bau eines Zaunes rundherum.

Vollendete Tatsachen und ein Mietvertrag

Um das zu ermöglichen, wurde ein Mietvertrag zwischen der Firma Oberaigner und der Landespolizeidirektion bis 31. Mai abgeschlossen. „Oberaigner bekommt monatlich 500 Euro Pacht, die er dann sozialen Projekten zur Verfügung stellt“, betonte Franz Gegenleitner von der Landespolizeidirektion. Dass dabei kein weiteres Geld fließt und auch keine sonstigen Gefälligkeiten vereinbart wurde, ist auf Anfrage der Gemeindebürger immer wieder betont worden. „Das Transitlager wird sicherlich kein Asylquartier auf Dauer“, erklärte Gegenleitner, dem es bei dieser Veranstaltung ein besonderes Anliegen war, die Sorgen der Bevölkerung ernst zu nehmen. Auch in punkto Terrorgefahr. Polizei, Bundesheer, Rotes Kreuz und freiwillige Helfer werden das Transitzelt betreuen.Vor vollendete Tatsachen gestellt wurden Bürgermeister Markus Steininger (SP) und die Gemeindeverantwortlichen, die sich gewissermaßen „überrollt“ fühlten. Quasi über Nacht mussten man die bürokratischen Erforderlichkeiten erledigen und sich auf die neue Situation einstellen. „Es ist unsere Art, dass wir mithelfen. Ich hoffe aber, dass uns der wirtschaftliche Schaden abgegolten wird“, appellierte Steininger.


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