ULRICHSBERG. Von der wechselhaften Geschichte der Ulrichsberger Glocken berichtet Topothekar Siegfried Umdasch.
Bei einem Großbrand, bei dem die Ulrichsberger Kirche mitsamt Turm zerstört wurde, schmolzen auch die Glocken. Im Jahr 1720 wurde deshalb eine neue Glocke in Passau gegossen, vier weitere Glocken folgten 1721. Diese erklangen bis zum Ersten Weltkrieg auf dem Kirchturm, informiert Topothekar Siegfried Umdasch und fügt hinzu: „Nach dem Krieg waren die Sterbeglocke und die kleine Dorfglocke von Berdetschlag allein auf dem Turm, bis zum 21. Dezember 1922, als Abt Gilbert Schartner zwei neue Glocken weihte.“ 1937 wurden in St. Florian wiederum zwei weitere Glocken für Ulrichsberg gegossen.
Ulrichsberger spendeten für Neuanschaffung
Nur wenige Jahre später jedoch, ab 15. Dezember 1941, war „der schöne Kirchturm abermals seiner Sprache beraubt. Damals wurden viele Stimmen laut, die für die Anschaffung neuer Glocken sprachen.“ Bei einer Männerversammlung sei entschieden worden, wegen des schöneren Klanges wiederum Bronze-Glocken zu kaufen. „Das Geld wurde in einer drei Tage dauernden Sammlung aufgebracht. Die Gebefreudigkeit der Bevölkerung war über Erwarten groß und das Sammelergebnis reichte sogar aus, um ein elektrisches Läutwerk anzuschaffen“, weiß Umdasch.
Traditionsgemäß wurden die alten Glockennamen beibehalten: Die Ulrich-Glocke (105 cm, 700 Kilo) trägt das Bildnis des St. Ulrich mit dem Fisch und ist gleichzeitig die Kriegerglocke; die Marienglocke (88 cm, 400 Kilo) zeigt das Bildnis der Immakulata; die Dreifaltigkeitsglocke (78 cm, 208 Kilo) ist geziert mit dem Bild der hl. Dreifaltigkeit. Zu diesen drei Glocken erklingt die verbliebene Josefiglocke, die aus dem Glockensammellager des Zweiten Weltkrieges zurückgekommen ist.
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