Das war das Bezirksmusikfest 2022 in St. Oswald bei Haslach
ST. OSWALD/HASLACH. Zwei Jahre lang mussten es die Rohrbacher Musikanten ohne ein offizielles Bezirksmusikfest aushalten; 2021 gab es in St. Martin zumindest ein Musikantentreffen. Vergangenes Wochenende war es endlich soweit, 33 Musikkapellen traten nicht nur zur Marschwertung an, sondern zelebrierten, dass sie ihr Bezirksmusikfest wieder zurückbekamen.
„Habt acht“ - das heißt vorbei mit der Gaudi, es wird kurz ernst. Penibel kontrollieren die drei Wertungsrichter beim Antreten, ob alles seine Richtigkeit hat: Trageweise der Instrumente, geschlossene Fersen in Habt-Acht-Stellung, die Kommandos des Stabführers usw. Grundsätzliche Orientierungshilfe: schreibt der Wertungsrichter etwas auf den Zettel auf seinem Klemmbrett hat was nicht gepasst, besser ist da ein anerkennendes Nicken.
Ist die Kapelle perfekt ausgerichtet und die Erlaubnis zum Abmarsch erteilt, geht's los – im Schritt Marsch. Die meisten Kapellen treten im Bezirk Rohrbach in der Leistungsstufe D an. Hier ist ein Pflichtprogramm zu marschieren mit Halten unter klingendem Spiel, Schwenkung, Großer Wende, … Eine Show haben neun der Rohrbacher Kapellen einstudiert – und die zwei Gastkapellen aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung, Vorderweißenbach und Gramastetten.
Die ominösen Phrasenwendungen
In den Showbeschreibungen liest man dann immer wieder den Begriff „Phrasenwendungen“, gemeint sind damit, kurz gesagt, Richtungsänderungen, die sich nach den musikalischen Phrasen des jeweiligen Musikstückes richten. Und so entstehen aus einem Gewusel von Musikanten immer wieder erstaunliche Figuren. Die Rannariedler etwa flüchteten per Boot vor dem weißen Hai, der Musikverein Arnreit marschierte zu Klängen des Pizzera & Jaus Songs „Eine ins Leben“.
Beeindruckend für die Besucher: Das Gesamtspiel. Was aus den hunderten Instrumenten der Musikanten dabei Richtung Tribüne schallt, ist immer wieder etwas Besonderes und gehört zum Bezirksmusikfest einfach dazu.
Nächstes Bezirksmusikfest in St. Peter/Wimberg
Bei den Musikanten in der Beliebtheitsskala ganz oben: das Festzelt samt Drumherum und passender musikalischer Unterhaltung. In St. Oswald wurden die Bierbänke wie gewohnt so mancher Belastungsprobe unterzogen. Die Musikatzen (Samstag) und Brassaranka (Sonntag) ließen das Blasmusikerherz höherschlagen. Bei der Ergebnisverkündung durften sich die meisten Kapellen über eine Auszeichnung freuen, das wurde natürlich gefeiert, bis es für die meisten Vereine mit dem Bus wieder nach Hause ging; und bis es nächstes Jahr um dieselbe Zeit in St. Peter wieder heißt: „Im Schritt Marsch!“
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