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Derzeit ausreichend Asyl-Unterkünfte im Bezirk Rohrbach

Martina Gahleitner, 11.01.2023 04:11

BEZIRK ROHRBACH. 221 Vertriebene aus der Ukraine und 353 Menschen, die Asyl beantragt haben, leben derzeit in einer kleinen oder größeren Flüchtlings-Unterkunft.

Knapp 600 vertriebene Menschen aus der Ukraine und Asylwerber aus anderen Nationen haben im Bezirk Rohrbach eine Bleibe gefunden. (Foto: BillionPhotos.com - stock.adobe.com)

Momentan gibt es ausreichend Quartiere, einige seien aber noch in Prüfung, informiert Bezirkshauptfrau Wilbirg Mitterlehner. So könnte etwa in Sarleinsbach das ehemalige Gasthaus Reiter zum Zuhause für 16 zugewanderte Personen werden. Neben vielen Privatquartieren gibt es auch größere Einheiten etwa in Peilstein, Hörbich, Neufelden, Haslach, Klaffer, Altenfelden, St. Martin, Lembach, Neustift und Oberkappel. „Derzeit sind wir nicht aktiv auf der Suche nach neuen Unterkünften, aber man weiß ja nicht, wie sich das Ganze entwickelt“, ergänzt Mitterlehner.

Zusammenleben gelingt

Dass das Zusammenleben trotz verschiedener Nationalitäten gut gelingt, zeigt das Beispiel Oberkappel. Veronika Stadler berichtet von ihren positiven Erfahrungen, da es immer wieder große Bedenken gibt, wenn für Asylwerber Unterkünfte geschaffen werden sollen. In Oberkappel sind seit 2004 im ehemaligen Fischerhotel Asylwerber untergebracht, die zuerst von der Volkshilfe, jetzt vom Roten Kreuz betreut werden. Momentan sind 50 Flüchtlinge hier hauptsächlich Familien mit insgesamt 20 Kindern, aber auch einzelne junge Männer. „Beate Morawek kümmert sich von Anfang an um die Flüchtlinge und hilft ihnen bei manchen Problemen. Sie ist ein Bindeglied zwischen den Asylwerbern und der Bevölkerung. Obwohl auch in Oberkappel die Flüchtlinge nicht von allen akzeptiert werden, gibt es kaum größere Probleme.  Sie werden von etlichen Oberkapplern mit verschiedensten Spenden unterstützt, auch aus Orten der Umgebung kommt Unterstützung“, beschreibt Veronika Stadler. 

Ein Schock war es für viele Oberkappler, als vor einigen Jahren eine sehr gut integrierte Familie bei Nacht und Nebel überfallsartig abgeholt und abgeschoben wurde. Einzelne Familien sind aber auch hier ansässig geworden, fügt Stadler hinzu: „Die Eltern haben Arbeit gefunden und ihre Schulkinder sprechen Mühlviertler Dialekt.“

Kurz vor Weihnachten trafen sich die Mitarbeiterinnen des Sozialkreises mit Obmann Erwin Altendorfer und weitere Oberkappler mit den geflüchteten Menschen zu einer sehr berührenden Feier im Asyl-Quartier. Die Bewohner hatten dafür stundenlang gekocht und gebacken und überraschten ihre Gäste mit einem großartigen Buffet in einem festlich geschmückten Raum. „Trotz der Sprachschwierigkeiten gab es eine sehr harmonische Stimmung bei dieser Feier, die den Bewohnern sichtlich Freude bereitete.“


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