"Es fühlt sich an wie ein Quantensprung von der Steinzeit ins Jetzt"
ULRICHSBERG. Eine jahrelange Odyssee liegt sowohl hinter der Bergrettung Böhmerwald, als auch hinter der Feuerwehr Ulrichsberg: Endlich konnten sie ihr gemeinsames Quartier an der Hintenberger Kreuzung beziehen. Nun ist es auch offiziell eröffnet und ein nagelneues Feuerwehrauto in den Dienst gestellt.
An die 20 Feuerwehren und Vertreter der Bergrettungen aus ganz Oberösterreich feierten mit ihren Kameraden die Einweihung des neuen Einsatzzentrums und des neuen Rüst-Löschfahrzeugs RLFA 4000 in Ulrichsberg.
Für die Bergrettung war es ein ganz besonderer Moment, denn es ist ihr erstes eigenes Zuhause, das sie nun ihr Eigen nennen. Obwohl schon 1967 gegründet, waren sie bisher doch nirgendwo wirklich zuhause. Das gesamte Equipment war auf verschiedene, oft private Lager der Bergrettungs-Mitglieder aufgeteilt. „Mit der Feuerwehr Ulrichsberg kam aber für uns die optimale Gelegenheit“, freute sich Stützpunktleiter Reinhold Petz bei der Eröffnung, einen so guten Nachbar gefunden zu haben. Und so leistete alleine die Bergrettung rund 3.500 Arbeitssunden. Im neuen Stützpunkt findet sich nun auch eine Trainingswand für Seil- und Klettertechnik. Nur noch der Einsatzbus fehlt - dieser wird im Oktober ausgeliefert. Aktuell fahren die Bergretter noch mit ihren privaten Fahrzeugen zu Einsätzen.
Ein hürdenreicher Weg
Für den Ulrichsberger Feuerwehrkommandanten Lukas Schauberger war es ein bewegender Tag, setzten sich er und sein Kommando doch schon seit ihrer Wahl im Jahr 2018 für die Realisierung eines neuen Feuerwehrhauses ein. Gespräche für einen Neubau gab es bereits 2002, als er zur Feuerwehr kam, da das alte Haus schon damals nicht mehr dem Stand der Technik entsprach. „Es war ein Weg voller Hürden. Alleine die Grundstückssuche und die Widmung verschlangen drei Jahre. Fast wäre es dann auch noch soweit gekommen, dass wir nicht mehr einsatzfähig gewesen wären, weil das alte Feuerwehrauto so desolat war“, schilderte er die langwierigen Behördenverfahren. Erst ein Lagebericht, mit dem sie sich an höchste Kreise wendeten, bewegte schlussendlich, dass nun das neue Feuerwehrauto da ist und auch das Feuerwehrhaus gebaut werden konnte. „Es fühlt sich an wie ein Quantensprung von der Steinzeit ins Jetzt“, so der Kommandant.
„System gehört überdacht“
Beim Bau leisteten die Florianis mehr als 7.000 Stunden. „Freiwillige Zwangsarbeit“ nannte es Schauberger bei der Eröffnung, da diese Stunden neben der freiwilligen Arbeit bei Einsätzen und Übungen geleistet werden muss. Ohne sie wäre jedoch die Finanzierung nicht möglich gewesen. „Dieses System gehört überdacht“, appellierte er an die zahlreich angetretene Polit-Prominenz.
Ein ganz besonderes Geschenk gab es vom Ulrichsberger Musikanten Hans Bindl. Er dichtete das Lied „Unsere Feuerwehr“ und widmete es Lukas Schauberger. Bei der Eröffnung der Einsatzzentrale wurde es uraufgeführt.
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