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Risikowolf im Bezirk Rohrbach zum Abschuss freigegeben

Petra Hanner, 07.03.2025 08:02

ROHRBACH-BERG. Ein Wolf ohne natürliche Scheu vor Mensch und Fahrzeugen, der bereits in Rohrbach-Berg und St. Oswald aufgetaucht ist, wurde nun zum Abschuss freigegeben.

Schon oft wurde das als Risikowolf eingestufte Tier im Bezirk gesichtet. (Symbolbild) (Foto: VOLODYMYR BURDYAK - stock.adobe.com)

In Rohrbach-Berg wurde er erstmals Ende Februar gesichtet. Eine Person, die gerade Holzarbeiten nahe eines Hühnerstalles durchführte, konnte den neugierigen Wolf nur mit Mühe verscheuchen. In der ersten Märzwoche erfolgten zwei weitere sogenannte Vergrämungen - also das Verscheuchen des Tieres - in St. Oswald. Auf Wildkameras ist der besagte Wolf bereits vielfach aufgezeichnet worden.

Vier-Wochen-Frist für Entnahme

Sorgen bereitet dem Land OÖ vor allem das Verhalten des Tieres. „Der Wolf zeigt weder gegenüber sich bewegenden Fahrzeugen noch gegenüber Menschen im Ortsgebiet eine natürliche Scheu und konnte nur durch mehrmaliges Hupen bzw. lautes Anschreien vertrieben werden. Daher haben wir das Tier als Risikowolf eingestuft und zum Abschuss freigegeben. Innerhalb einer Frist von vier Wochen kann der Wolf aus St. Oswald entnommen werden. Die Frist endet am 2. April 2025“, so Agrar- und Jagd-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. Bezirksjägermeister Martin Eisschiel und die Jagdausübungsberechtigten in den betroffenen Rohrbacher Jagdgebieten wurden informiert.

Langer-Weninger unterstreicht: „Erneut zeigt sich die Bedeutung des Oö. Wolfsmanagements. In Oberösterreich gibt es mittlerweile vier Wolfsrudel, die aufgrund ihrer hohen Reproduktionsrate rasch wachsen. Daher sind wirksame Maßnahmen im Wildtier-Management unerlässlich. Zum Schutz der Bevölkerung sowie der Alm- und Landwirtschaft müssen Eingriffsmöglichkeiten bei Gefahr durch Problemwölfe gewährleistet sein.“

Wolf ist nur noch „geschützt“

Seit 2019 haben sich die Wolfssichtungen in Oberösterreich vervierfacht, insbesondere in den Rudelgebieten im Mühlviertel. Oberösterreich ist Vorreiter in Sachen Monitoring und gezieltes Management, was inzwischen von großer Bedeutung geworden ist. Aber auch international kommt Bewegung ins Wolfsmanagement. Mit heute, 7. März, tritt die Änderung der Berner Konvention in Kraft, wodurch der Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft wird. Dieser Schritt räumt den europäischen Regionen mehr Handlungsspielraum im Wolfsmanagement ein - vorausgesetzt, die FFH-Richtline wird, wie von der EU-Kommission angekündigt, nun rasch abgeändert.


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