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Wie man die Artenvielfalt in den heimischen Gewässern erhalten kann

Martina Gahleitner, 16.12.2025 06:10

ULRICHSBERG/BEZIRK ROHRBACH. Das grenzüberschreitende Projekt „Living Treasures“, das die Artenvielfalt in heimischen Bächen und Flüssen in Zeiten des Klimawandels erhalten und verbessern will, setzt auf Bürgerbeteiligung. Lokales Wissen und lokale Interessen sollen in den Maßnahmenplan einfließen.

  1 / 4   Die Äsche reagiert auf Veränderungen der Umweltfaktoren besonders sensibel. (Foto: Rostislav - stock.adobe.com)

Konkret geht es bei diesem Interreg-Projekt mit Partnern aus Österreich und Tschechien um die Große Mühl sowie die tschechischen Flüsse Blanice und Lužnice mitsamt ihren Zubringern. Diese drei Fließgewässer werden vom Forschungsteam untersucht und bewertet und der Wasserhaushalt gesamtheitlich und grenzüberschreitend betrachtet. „In den Maßnahmenplan für ein zukünftiges Management unserer Fließgewässer soll aber auch das Wissen aus der Bevölkerung einfließen“, betont der gebürtige Aigen-Schlägler Christoph Hauer, Projektleiter vonseiten der BOKU Wien. Für ihn ist die regionale Verankerung zum Gelingen des Projektes notwendig.

Zu diesem Zweck gab es vergangene Woche einen ersten Bürgerbeteiligungsabend in Schöneben in Ulrichsberg. Mehr als 50 Interessierte kamen zusammen, um mitzureden und ihre Erfahrungen einzubringen. Da ging es um die steigende Wassertemperatur, um die Versandungsproblematik und den sinkenden Grundwasserspiegel, um die Restwasserregelung, den Schutz der Uferrandstreifen, um Hochwassersicherung oder auch um Schaumbildung, die mancherorts feststellbar ist.

Gezielte Maßnahmen werden vorgeschlagen

Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung, die an diesem Abend gesammelt wurden, werden in einem Bericht zusammengefasst und fließen zudem in das Leitbild ein, das bis September 2027 erstellt wird. Am Ende des grenzüberschreitenden Projektes im März 2028 soll dann ein Managementplan stehen. „Es werden gezielte Maßnahmen vorgeschlagen in Bezug auf die zu erwartende Entwicklung der Flüsse und der Region in den nächsten 10, 20 und 30 Jahren“, sagt Hauer. Er ist überzeugt: „Die Ressource Wasser muss gemanagt werden, um ökologische Einbußen zu verhindern.“ Europa erwärme sich in Zeiten des Klimawandels am stärksten und das hat natürlich Auswirkungen auf den Wasserhaushalt.

Äsche ist Indikator

Bei den Fischarten fokussiert sich das Projektteam auf die Äsche, die auf Veränderungen der Umweltfaktoren besonders sensibel reagiert. Wie Hauer berichtet, sei eine Wassertemperatur von 25 Grad kritisch für die Äsche. „Diese negative Marke haben wir heuer im Juli an der Großen Mühl schon fast erreicht.“


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