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Naturtipp: Leben auf Sparflamme - Winter- und Sommerschlaf

Martina Gahleitner, 12.10.2019 16:42

Murmeltiere, Fledermäuse und Bilche wie Siebenschläfer und Haselmäuse halten in der kalten Jahreszeit Winterschlaf.

Der Siebenschläfer ist der mit Abstand größte Langschläfer.   Foto: Roland Schelhas
Der Siebenschläfer ist der mit Abstand größte Langschläfer. Foto: Roland Schelhas

Dies ist kein längerer normaler Schlaf, sondern ein monatelanges Absenken von Herzschlag, Atemfrequenz, Körpertemperatur und Stoffwechselrate. Voraussetzung ist das vorangehende Anfressen von Fettreserven. Der mit Abstand größte Langschläfer unter den Wildtieren ist der Siebenschläfer. Laut seinem Namen soll er sieben Monate im Jahr schlafen – tatsächlich sind es durchschnittlich acht Monate, in manchen Jahren sogar mehr als elf! Dies hat die Aufmerksamkeit von Forschern erregt. Sie hoffen, durch Entschlüsselung der dahinter steckenden Biologie eines Tages auch Menschen in einen künstlichen „Schlaf“ versetzen zu können und so z.B. das Bereisen ferner Galaxien zu ermöglichen.

Sommerschlaf

Die größte Lebensgefahr geht für den Siebenschläfer von Fressfeinden aus. Hält er mindestens einen halben Meter im Boden vergraben Winterschlaf, gibt er so gut wie keine Wärme und Witterung ab und ist für Fressfeinde damit kaum zu finden. Diese Strategie ist so effizient, dass sie sogar im Sommerhalbjahr genützt wird. In Jahren mit vielen Bucheckern, Eicheln und sonstigen Waldfrüchten sind die possierlichen Nager mit den dunklen Knopfaugen von Juni bis September aktiv. In diese kurze Zeit fallen Paarung, Jungenaufzucht und erneutes Anfressen von Fettreserven.

Fortpflanzung muss warten

In mageren Jahren geht sich das unmöglich aus – Fortpflanzungsversuche wären vergebene Liebesmühe und würden womöglich für Nachwuchs und Eltern im nächsten Winter tödlich enden. Daher verzichten Siebenschläfer in Jahren mit wenig Bucheckern und Eicheln auf die Fortpflanzung. Ob es im Spätsommer wenige oder viele Baumfrüchte gibt, können Siebenschläfer schon im Juni aus den Fruchtknospen ablesen. Erkennen die Tiere daran, dass es in dieser Saison nichts zu holen gibt, fallen gut genährte Tiere gleich im Hochsommer wieder in einen Energiesparschlaf.

Verfasser: Christian Deschka

Naturschutzbund OÖ – Regionalgruppe Mühlviertel West

www.naturimbild.at/Siebenschlaefer


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