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Wenn die Wirbelsäule nicht gerade wächst: Ganzheitliche Begleitung im kokon

Martina Gahleitner, 27.02.2021 12:16

ROHRBACH-BERG. Eine frühe Therapie entscheidet über den Behandlungserfolg bei Skoliose, einer Verformung der Wirbelsäule. Die Experten der Kinder- und Jugendreha kokon widmen sich schwerpunktmäßig diesem Krankheitsbild und setzen auf ganzheitliche Begleitung.

  1 / 3   Die Experten der Kinder- und Jugendreha kokon setzen bei Skoliose auf eine ganzheitliche Begleitung. Foto: kokon

Jugendliche lümmeln gerne. Wenn auch noch Auffälligkeiten wie eine schräge Kopfhaltung, ungleich hohe Schultern oder ein schiefes Becken dazukommen, ist eine kinderorthopädische Kontrolle anzuraten. Denn Spezialisten erkennen, ob etwa eine Skoliose dahintersteckt. Diese seitliche Verkrümmung und Verdrehung der Wirbelsäule entwickelt sich meistens während der Pubertät.

Mädchen häufiger betroffen

Die Ursachen sind großteils unbekannt, doch neben genetischer Veranlagung werden hormonelle, neuronale oder muskuläre Auslöser vermutet. Zwischen ein und vier Prozent der Kinder im pubertären Wachstumsschub entwickeln eine solche Erkrankung der Wirbelsäule. Betroffen sind hauptsächlich Mädchen, bei ihnen treten auch schwere Ausprägungen deutlich häufiger auf als bei Burschen.

Entwicklung im Auge behalten

Meistens verursacht die Skoliose im Jugendalter keine Beschwerden. „Eine frühe Diagnose und damit verbundene Therapien sind jedoch entscheidend, um langfristig einen guten Therapieerfolg erzielen zu können“, betont die Ärztliche Direktorin der Kinder- und Jugendreha kokon Evelyn Lechner. Sie rät Eltern, genau auf die körperliche Entwicklung ihres Kindes zu achten: „Kinder merken oft gar nicht, dass mit ihrem Rücken und ihrer Haltung etwas nicht stimmt. Eine idiopathische Skoliose sollte aber früh entdeckt werden, damit sie während der kritischen Wachstumsphase erfolgreich behandelt werden kann“, sagt Primaria Lechner.

Bewegung – aber richtig

Bei Patienten im Wachstum verfolgen die Experten mit individuell gewählten Therapiemaßnahmen vor allem zwei Ziele: Eine weitere Zunahme der Verkrümmung soll verhindert und diese in weiterer Folge zudem reduziert werden. Die Behandlung im kokon Rohrbach-Berg reicht unter anderem von maßgeschneiderten physiotherapeutischen Übungen über Kraft- und Ausdauertraining bis hin zum Klettern, Schwimmen und Wandern. Auch bei Skoliose lautet das Motto: Bewegung, Bewegung, Bewegung – aber eben richtig. „Wir arbeiten hierbei sehr individuell, uns interessieren der Alltag der jungen Menschen, ihre Gewohnheiten und Hobbys. Mit vielen Tipps und Tricks versuchen wir, ihr Leben skoliosegerecht zu gestalten, um den Verlauf der Verkrümmung aufzuhalten“, berichten die Physiotherapeutinnen Anna Bindeus und Laura Fuchs.

Skoliose drückt auch auf die Seele

Oft leiden junge Menschen, speziell Mädchen, psychisch unter ihrem auffälligen Körperbild. Während der dreiwöchigen stationären Reha lernen die Jugendlichen daher auch, sich positiv mit ihrer Krankheit auseinanderzusetzen. Der Kontakt mit Gleichgesinnten ist dabei sehr förderlich.


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