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Ein altes "Marterl" mit Mühlviertler Regionalgeschichte

Mag. Jacky Stitz, 21.10.2022 07:34

OBERNEUKIRCHEN/HELFENBERG. Jäger, Grafen, Wilderer: Helmut Ratzenböck, Lehrer aus St. Martin, nahm sich einer interessanten Geschichte rund um ein fast „vergessenes Marterl“ aus der Region an und leitete mit Unterstützung der Familien Ratzenböck und Führlinger die Restaurierung des Bildstockes in die Wege. Das frisch renovierte Marterl erstrahlt nun im neuen Glanz und wurde soeben eingeweiht: „So bleibt ein Stück Mühlviertler Geschichte erhalten“, freut sich Ratzenböck.

Im frischen Glanz erstrahlt nun das alte Marterl - mit interessanter Vergangenheit. (Foto: Privat)
Im frischen Glanz erstrahlt nun das alte Marterl - mit interessanter Vergangenheit. (Foto: Privat)

Zur Geschichte

In der Nacht zum 15. Oktober 1876 wurde der „Häusler“ und Steinmetz Johann Eisschiel aus Spanfeld 12, Gemeinde Helfenberg , im Alter von 35 Jahren von einem Jäger des Grafen beim Wildern erschossen. Er war Vater von sechs Kindern. Es ist überliefert, dass nach Bekanntwerden des Geschehens sich nach der Frühmesse in Helfenberg der Zorn der Helfenberger gegen den Jäger richtete und der Graf schlichtend eingreifen musste mit der Zusage, den Jäger sofort  ins „Böhmische“ zu versetzen.

Die Steinmetzkollegen errichteten in Folge ein Granitmarterl in der Nähe des Geschehens, in Spanfeld 12 (heutiger Besitzer Martin Kiesl). Im Laufe des Jahrhunderts geriet dieses aber in Vergessenheit und wäre beinahe verfallen.

Die jüngste Tochter des Johann Eisschiel, Juliane, heiratete später einen Carl Fürlinger aus Oberneukirchen und nach dessen Tod den Matthias Ratzenböck aus Thurnerschlag, später Oberneukirchen 136.

Durch Familienaufzeichnungen  von Ella Führlinger aus Oberneukirchen, der  Schwiegertochter von Juliane, erfuhren die Nachkommen, die Familien Führlinger und Ratzenböck,  von diesem Geschehen.

Helmut Ratzenböck, Lehrer aus St. Martin, nahm sich der Geschichte an und leitete mit Unterstützung der Familien Ratzenböck und Führlinger die Restaurierung des Bildstockes in die Wege. Am 25. Oktober wird nun das renovierte Marterl eingeweiht und damit ein Stück Mühlviertler Geschichte erhalten.


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