Auf Spurensuche nach dem Teufel bei der Rohrbach-Berger Lourdeskapelle

Eine Tafel bei der Kapelle erzählt jene Sage, der zufolge das kleine Gotteshäuschen seinen Namen trägt:

Beim Wirte Osterkron zu Rohrbach (heute Dr. Michlmayr am Stadtplatz) fand just im Advent eine Tanzveranstaltung statt, denn es waren reisende Spielleute eingekehrt. Als Adelheid, die schöne, eitle Tochter eines Häuslers vom Maria-Trost-Berg vom Tanz beim Wirt erfuhr, wollte sie trotz Verbots hingehen. „Und wenn ich mit dem Teufel tanzen müsste“, rief sie ihren Eltern noch zu und lief den Markt hinunter.

Der unheimliche Tänzer

Auf dem Tanzboden lernte sie einen hübschen Jägersburschen kennen. Während sich daheim die Eltern sorgten, und die Mutter zur nahen Lourdeskapelle lief, betete und eine Kerze anzündete, freute sich Adelheid, einen so guten Tänzer gefunden zu haben. Doch als ihr ein Tüchlein aus der Hand gefallen war, und sie sich darum bückte, bemerkte sie voll Schreck, dass ihr Tänzer einen Bockfuß hatte.

Fluchtartig verließ sie das Tanzlokal und eilte dem Elternhaus auf dem Berg zu. Doch plötzlich stellte sie mit Entsetzen fest, dass sie der Tänzer verfolgte. Ihr Vorsprung wurde immer geringer. Da entdeckte sie in der nebeligen Nacht einen Lichtschimmer. Er kam aus der kleinen Waldkapelle.

Warum die Kapelle auch Teufelskapelle heißt

Mit letzter Kraft lief sie in die Kapelle hinein und schloss die Tür.

Der Fremde war wütend darüber, dass ihm die hübsche Beute entwischt war.

Voll Zorn stampfte er mit seinem Klumpfuß auf die Steinstufen vor der Kapelle. Fluchend und einen höllischen Gestank nach sich ziehend verschwand er.

Heute noch sind die Abdrücke der Teufelsklauen zu sehen. Daher stammt auch der Name „Teufelskapelle“.